Tour de France 2017 Pressestimmen zum Gesamtsieg durch Chris Froome
Wir haben die Pressestimmen zum Gesamtsieg durch Chris Froome (Sky) bei der Tour de France 2017 gesammelt.
L'Èquipe (Frankreich): "Die Dominanz von Christopher Froome bei der Tour de France war ein weiteres Mal erdrückend. Zwar gewann er während dieser 104. Austragung keine einzige Etappe, was ihm bei seinen drei vorherigen Triumphen (...) nicht passiert war. Aber der Brite, der auf zwei Dritteln der Tour (14 Tage) Gelb trug, hat zu jeder Zeit den Status des Top-Favoriten behalten, obwohl die Vorsprünge im Normalbereich lagen."
Le Monde (Frankreich): "Dieses Jahr hat der Engländer, geboren in Kenia vor 32 Jahren, zum ersten Mal seit seiner Machtübernahme keine einzige Etappe gewonnen. Sein Vorsprung auf den Zweiten (54 Sekunden) ist ebenfalls der kleinste seiner vier Siege. Aber (Christopher) Froome hat sich in den zwei Zeitfahren seinen Rivalen gegenüber überlegen gezeigt. Mit der Unterstützung seines Teams (Sky) - das beste im Feld - hat er seine Gegner in den Bergen kontrolliert und nur ein einziges Mal geschwächelt."
Le Soir (Belgien): "Christopher Froome, mehr Vernunft als Leidenschaft. Auch wenn er in fünf Durchgängen die vierte Tour gewonnen hat, hat der Brite noch immer nicht das Herz des Publikums gewonnen. Sehr auf sein Image als sauberer Fahrer bedacht, fehlt es Froome an Charisma und Schneid nach dem Geschmack einiger. Trotz seiner 32 Jahre kann er den "Club der Fünf" noch erreichen, selbst wenn er gar nicht so weit planen mag. Er weiß auch, was er einem ebenso starken wie kontroversen Team wie Sky verdankt."
Kronen Zeitung (Österreich): "Netter Kerl als Patron. Mit seinem höflichen Auftreten hat der britische Radprofi Chris Froome bei seinem vierten Tour-de-France-Triumph die Zuschauer für sich gewonnen."
La Repubblica (Italien): "Unter den größten Radrennfahrern der Welt ist mit Froome einer, der einst ein Frosch zu sein schien. (...) Als er nach Europa zog, (...) sieht er erstmals den Schnee, tritt schlecht in die Pedale, wie ein Frosch, die Beine und Ellenbogen breit, er fällt oft, ist ungeschickt (...). Doch die Experten von Sky sehen etwas gutes in diesem wortkargen Spargeltarzan und stellen ihn an."
AS (Spanien): "Chris Froome, der absolute König der Tour. Er ist der beste Fahrer unserer Zeit. Seine Art Rad zu fahren ist nicht schön, sein Antritt nicht attraktiv (...). Aber er ist der Beste."
El País (Spanien): "Der Enthusiasmus für den Briten (Chris Froome) ist proportional zur Zahl seiner Siege immer weiter zurückgegangen. 2017 hat er nun Minimalwerte erreicht, während diese Frankreich-Rundfahrt als Tour der kleinen Dinge und der inexistenten Attacken betitelt werden könnte."
The Independent (Großbritannien): "Der Brite hatte mit ein paar kleinen Problemen zu kämpfen, behielt aber immer die Kontrolle über das dreiwöchige Rennen - dank seiner exzellenten Teamkameraden, die ihn abgeschirmt haben, wenn es drauf ankam, so dass der schlaksige Fahrer im Zeitfahren den Unterschied machen konnte."
The Guardian (Großbritannien): "Froomes große Stärke bei seinen vier Siegen ist seine Fähigkeit, sich allem anzupassen, was die Tour-Organisatoren ihm präsentieren und was das Schicksal verfügt."
FAZ: "Der Meister und die Malocher: Das Team Sky huldigt diesem Prinzip des Radsports seit je, ohne Abstriche. Eine Mannschaft von neun Radrennfahrern, die nur ein einziges Ziel kennt – ihren Anführer mit aller Macht zu unterstützen. Das funktionierte auch diesmal wieder, allerdings ein bisschen holpriger als in der Vergangenheit. Die Rivalen kamen Froome näher als früher, und gemessen an der Länge der Tour von 3540 Kilometern waren sie nur eine Winzigkeit von dem Frontmann des Rennens entfernt."
Berliner Morgenpost: "Froome konnte auf keinem Terrain brillieren. Im Zeitfahren waren andere schneller – der Schweizer Küng in Düsseldorf, der Pole Bodnar in Marseille. Aber auch seine Teamkollegen düpierten ihn. Geraint Thomas und Vasil Kiriyenka beim Grand Depart am Rhein, Michal Kwiatkowski zum Finale am Mittelmeer. Auch Edelhelfer Mikel Landa wirkte manchmal stärker als sein Kapitän."
Süddeutsche Zeitung: "Viermal hat Froome die Rundfahrt jetzt gewonnen, nur Eddy Merckx, Jacques Anquetil, Bernard Hinault und Miguel Indurain waren mit ihren jeweils fünf Siegen besser. Da steht man dem Peloton qua seiner Vita als Patron vor. Aber Froome interpretiert diese Rolle demütiger als manch Vorgänger. Er ist kein Kannibale wie Merckx, der jede Etappe für sich vereinnahmen wollte, kein Hinault, der eisern über das Feld herrschte und alle öffentlich demütigte, die seine Gebote verletzten. Froome hat seine Kälte, die ihn anfänglich umwehte, längst abgeschüttelt."
Sportschau.de: "Christopher Froome gewinnt zum vierten Mal die Tour de France, obwohl er diesmal in den Bergen nicht der Schnellste ist. 36,5 Kilometer Zeitfahren reichen ihm, um den Konkurrenten zu zeigen, was ihnen zum Erfolg fehlt."
Kölner Stadt-Anzeiger: "Vierter Sieg also für den britischen Favoriten der 104. Tour de France, doch dass es bis zum vorletzten Tag ein Sekundenspiel werden würde, hat dann doch verblüfft. Froome bleibt der Beste, wusste sich in Notzeiten zu helfen und ist der verdiente Sieger. Aber es gibt nun echte Herausforderer."
Bild: "Chris Froome feierte gestern seinen vierten Gesamtsieg bei der Tour de France, den dritten in Folge. Seinen Tour-Hattrick hat der Brite auch einem Deutschen zu verdanken: Sky-Team-Kollege Christian Knees (36) ist der Bodyguard des Serien-Siegers!"
Radsport-news.com: "Chris Froome wurde vor und während der France nicht müde zu betonen, dass diese Frankreich-Rundfahrt seine größte Herausforderung werden würde. Richtig abgenommen wurde dem Titelverteidiger das von den Wenigsten, nach drei Wochen Tour muss aber genau das festgehalten werden: Nie war Froome im Kampf um das Gelbe Trikot mehr in Bedrängnis. Zwischenzeitlich verlor er es, wurde abgehängt und ungewohnt oft zur Reaktion gezwungen – seltene Szenarien im Sky-Kosmos."
Spiegel Online: "Mit vier Gesamtsiegen bei der Tour de France gehört Chris Froome zu den größten Radsportlern der Geschichte. In diesem Jahr war seine Dominanz aber nicht mehr groß. Reicht es noch für einen fünften Triumph?"