Spanien-Rundfahrt Contador zum dritten Mal Vuelta-Sieger

Köln/Santiago de Compostela · Der Blitz-Heilung nach dem schmerzhaften Tour-Aus folgte die glanzvolle Triumphfahrt bei der Vuelta: Der spanische Radprofi Alberto Contador hat zum dritten Mal die Vuelta gewonnen.

 Alberto Contador hat den Tour-Frust Vergessen gemacht.

Alberto Contador hat den Tour-Frust Vergessen gemacht.

Foto: dpa, jrp mr

Der 31-Jährige ließ sich das Rote Trikot des Gesamtführenden auch auf den abschließenden 9,7 km des Einzelzeitfahrens durch die Pilgerstadt Santiago den Compostela nicht mehr nehmen und machte die Enttäuschung bei der Tour de France zu großen Teilen vergessen.

"Die Vuelta dreimal zu gewinnen, ist ein Traum. In den vergangenen zwei Monaten hatte ich eine Menge Höhen und Tiefen. Ich wollte die Saison nicht mit einem Sturz beenden", sagte Contador, der sich bei der Frankreich-Rundfahrt im Juli bei einem Crash das Schienbein gebrochen hatte.

Auch John Degenkolb sprintete sich in Spanien seinen Tour-Frust von der Seele. Der 25-Jährige aus Gera, der im Sommer in Frankreich den angepeilten Tageserfolg verfehlt hatte, sicherte sich vier Etappensiege und die Punktewertung. Der letzte deutsche Sieger einer Sonderwertung bei der Spanien-Rundfahrt war Andre Greipel (2009) gewesen.

Freudestrahlend stieg Giant-Profi Degenkolb am Sonntagabend im Grünen Trikot auf das Podium und ließ sich für seine starken Auftritte feiern. Dass es für den Thüringer am Ende nicht wie 2012 zu fünf Etappensiegen reichte, tat der Zufriedenheit keinen Abbruch. Degenkolb überzeugte - und könnte in zwei Wochen zur nächsten großen Feier in Spanien laden. Der sprintstarke Klassiker-Spezialist ist zu einem der großen Goldaspiranten beim WM-Straßenrennen in Ponferrada (28. September) aufgestiegen.

Alberto Contador wird dann maximal als Ehrengast anwesend sein, auf einen Start bei der Heim-WM verzichtet "El Pistolero". Seinen großen Auftritt hatte Contador ohnehin in den vergangenen drei Wochen. Zumindest öffentlich ohne Ambitionen auf den Gesamtsieg angetreten, zeigte Contador besonders in der Schlusswoche herausragende Vorstellungen und ließ seinen Widersachern keine Chance. Allerdings profitierte er auch vom Ausscheiden des kolumbianischen Giro-Siegers Nairo Quintana.

Bei seinen Tagessiegen bei den Bergankünften der 16. und 20. Etappe beeindruckte Contador mit Attacken, denen die Konkurrenz um Ex-Tour-Sieger Christopher Froome (Großbritannein/Sky) nichts entgegenzusetzen hatte. Am Sonntag musste Contador seinen Sieg nur noch nach Hause fahren.

Grundlage für Contadors Erfolg war die schnelle Heilung seines bei der Tour erlittenen Schienbeinbruchs unterhalb des Knies. Die rasche Genesung führte er auf die Arbeit der Physiotherapeuten und Ärzte zurück, sein rechtes Knie wurde jeden Tag gepflegt und für die Rennen mit speziellen Verbänden stabilisiert. Noch am 23. Juli hatte er unter dem Eindruck der schweren Verletzung einen Vuelta-Start ausgeschlossen, knapp zwei Monate später stand Contador bei der Vuelta auf dem Treppchen ganz oben.

(sid)
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