Nikosia Raffael und Herrmann treffen beim 2:0

Nikosia · Die Mannschaft von Trainer Favre hat mit dem Erfolg gegen Limassol eine weitere Hürde auf dem Weg in die K.o-Runde der Europa League genommen - und mit 18 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage einen Vereinsrekord aufgestellt.

Borussia Mönchengladbach ist der K.o.-Runde in der Europa League den erhofften großen Schritt nähergekommen. Die Gladbacher gewannen am vierten Gruppenspieltag in einer Partie auf allerdings sehr überschaubarem Niveau bei Apollon Limassol auf Zypern mit 2:0. Auch das Projekt, als erstes Borussia-Team der Vereinsgeschichte vom Start weg 18 Pflichtspiele lang ungeschlagen zu bleiben, gelang damit dem Team von Trainer Lucien Favre.

Ibrahima Traoré war sich schon im Vorfeld sicher, dass die Partie auf der politisch geteilten Insel für seine Borussia spürbar zäher werden würde als das am Ende doch sehr deutliche 5:0 vor 14 Tagen im Borussia-Park. Traoré hatte als bester Mann zwei Treffer erzielt. "Sie werden alles geben, sie sind ja auch noch nicht abgeschlagen in der Gruppe", hatte Gladbachs Flügelflitzer gesagt. Und er sollte recht behalten, denn die Gastgeber, die nach eigener Aussage auf Revanche aus waren, gingen vor einer spärlichen Oberliga-Kulisse in Zyperns Hauptstadt Nikosia merklich kompakter und konzentrierter zu Werke.

Die Konsequenz war, dass die Borussen zwar die meiste Zeit im Ballbesitz waren und sich phasenweise einer Handballmannschaft gleich rund 20 Meter vor dem Sechzehnmeterraum den Ball zupassten, in der Hoffnung, eine Lücke Richtung Tor zu finden. Genau das gelang nur selten, um eine qualitativ doch um einiges unterlegene Elf ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.

Und die Gastgeber kamen irgendwann mehr oder weniger zufällig zu einer Großchance, als Tony Jantschke sich verschätzte, der Schuss von Limassols Guie Gneki Abraham aber letztlich knapp am Tor von Yann Sommer vorbeistrich.

In dem Maße, in dem die Bundesligaprofis nun zunehmend ungenauer, langsamer und ideenloser in ihren Angriffen wurden, entdeckten die Hausherren die eigene Courage und hatten sogar durch Camel Merlems Linksschuss zum zweiten Mal die Führung auf dem Fuß. Doch auch diesen zweiten Warnschuss überstanden die Fohlen, bei denen US-Nationalspieler Fabian Johnson erstmals seit August wieder als Rechtsverteidiger auflief, unbeschadet. Allerdings hielt sich zum Missfallen von Coach Favre auch die Gefahr auf der anderen Seite in sehr engen Grenzen. Ohne einen Max Kruse, der für das Bundesligaspiel am Sonntag in Dortmund geschont worden und in Deutschland geblieben war, der damit seiner Mannschaft als mitspielender Stürmer an allen Ecken und Enden fehlte, agierte Borussia erschreckend planlos. Von Traorés Einschätzung ("es ist immer einfach, mit intelligenten Spielern zusammenzuspielen) war nicht viel zu sehen.

Doch auch eine spielerisch mal schwächere Borussia kennt in dieser Saison eine effektive Seite. Und die bescherte ihr schließlich die Führung: Christoph Kramers Verlagerung auf den linken Flügel ließ Thorgan Hazard eine maßgenaue Flanke folgen, und die köpfte Raffael zum 1:0 ein. Den Gastgebern kam der Mut dadurch wieder ziemlich abhanden. Hazard traf wenig später noch die Latte. In der Nachspielzeit verwandelte Patrick Hermann die Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten André Hahn zum 2:0. "Wir wissen, dass das nicht unsere beste Leistung war, aber manchmal ist das eben so. Limassol ist aber auch keine Kirmestruppe", sagte Jantschke. Torschütze Herrmann betonte: "Vor ein paar Jahren hätten wir so ein Spiel noch verloren."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort