Leichtathletik Viel Luft nach oben für Holzdeppe

Düsseldorf · Raphael Holzdeppe war nicht ganz auf der Höhe. "Dankeschön, Karlsruhe", rief der Weltmeister im Stabhochsprung dem Publikum zu. Doch der 25-Jährige war noch gar nicht in Baden. Dort tritt er erst morgen an und misst sich mit Renauld Lavillenie, dem Weltrekordler aus Frankreich. Gestern versuchte sich Holzdeppe in Düsseldorf. Mit bestenfalls mittelprächtigem Resultat.

Das ist Raphael Holzdeppe
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Foto: dpa, Kerim Okten

Im dritten Versuch meisterte er erst 5,50 Meter. Auch für 5,35 hatte er drei Anläufe gebraucht. Holzdeppe sucht noch seinen Rhythmus. Im Arena-Sportpark bestritt der Weltmeister von Moskau seinen vierten Wettkampf nach quälend langer Pause. 5,65 Meter, die Norm für die Hallen-EM in Prag, schafft er nicht. Holzdeppe hat noch viel Luft nach oben. "So ist Stabhochsprung", sagte er, "manchmal fühlt man sich gut, und es klappt trotzdem nicht." Den Wettkampf entschied Robert Soberia aus Polen (5,65 Meter) für sich.

Für Raphael Holzdeppe ist 2015 ein Neustart. Im vergangenen Jahr plagte er sich mit Rückenproblemen, ließ die Hallensaison aus, fand im Sommer nicht zur Form und musste auf den Start bei den Europameisterschaften in Zürich verzichten. In der Halle, wo sich die Stabhochspringer anders als Vertreter anderer leichtathletischen Disziplinen wohl fühlen, will er nun wieder in Schwung kommen. Bei den Weltmeisterschaften im Pekinger Vogelnest-Stadion steht für ihn im August die Titelverteidigung an. Als Weltmeister muss er nicht durch die Mühle der angesichts der nationalen Konkurrenz bisweilen kniffligen Qualifikation.

"In der Hallensaison kann ich der Konkurrenz schon zeigen, dass ich im Sommer wieder vorn mitspielen werde", sagte der 25-Jährige, der im Herbst aus München zurück zu seinem alten Trainer Andrei Tivontschik in die Westpfalz gewechselt ist. Um Renaud Lavillenie morgen in Karlsruhe zu beeindrucken, muss er ein Schippchen drauflegen. Der Franzose ist schon in der Frühphase dieses Wettkampfjahres über sechs Meter gesprungen. Das hat Holzdeppe selbst in Topform nie geschafft.

Seinen Höhepunkt hatte das zehnte Meeting im Arena-Sportpark gleich zu Beginn. Arne Gabius machte sein Versprechen ziemlich souverän wahr und stellte einen deutschen Rekord über 5000 Meter auf. 13:27:53 Minuten brauchte der Hamburger für die 25 Runden. Um 2,62 Sekunden verbesserte der erst am Tag zuvor aus dem Trainingslager in Kenia angereiste Langstreckler die fast 20 Jahre alte Marke.

(RP)
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