Rio Russlands Weitspringerin Klischina droht das Aus

Rio · de Janeiro (dpa) Erst wurde sie in der Heimat als "Verräterin" beschimpft, nun setzte Russland alles für die einzig noch mögliche Leichtathletik-Starterin bei den Rio-Spielen in Bewegung. "Das sieht nach Provokationen aus, die bewusst begangen werden", schimpfte Russlands Sportminister Witali Mutko über den drohenden Ausschluss der Weitspringerin Darja Klischina. Schließlich habe doch der Weltverband (IAAF) darauf gedrungen, sie starten zu lassen, sagte Mutko.

Am Samstag war bekannt geworden, dass die IAAF der Sportlerin auf Grundlage neuer Informationen das Sonderstartrecht wieder entzogen hat. Wie die ARD berichtete, sollen Doping-Proben von Klischina in Russland entdeckt worden sein, die mutmaßlich illegal geöffnet wurden. Die ARD habe aus sicherer Quelle erfahren, dass die in einem Kühlschrank gelagerten Probenflaschen aufwiesen. Zudem soll in den gefundenen Urin-Proben der Athletin die DNA von zwei verschiedenen Personen analysiert worden sein.

Möglicherweise sind diese Informationen der Grund für die Annullierung der Teilnahmegenehmigung für Klischina. Sie hat dagegen Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof CAS eingelegt, der zeitnah darüber entscheiden wollte.

Das Olympia-Startrecht hatte Klischina als einzige russische Leichtathletin erhalten, weil sie seit drei Jahren in den USA lebt und damit wie zunächst angenommen, nicht in das Doping-System ihres Landes eingebunden war. Die nun gefundenen Urin-Fläschchen könnten ein Beleg für das Gegenteil sein. Die Hallen-Europameisterin von 2011 und 2013 will morgen in der Weitsprung-Qualifikation antreten

(DPA)
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