München Sammer: Wir müssen kämpfen

München · Bayern München startet gegen Manchester City. Der Sportvorstand hält die Vorrundengruppe für "sehr schwierig".

Mit großspurigen Sprüchen halten sich die stets am maximalen Erfolg orientierten Bayern vor dem kniffligen Neustart in der Champions League lieber zurück. Sportvorstand Matthias Sammer wählt vor dem Spiel (heute, 20.45 Uhr/ZDF) gegen Manchester City sowie den anschließenden Auswärtsaufgaben in Moskau gegen ZSKA und beim AS Rom sogar ganz bewusst das mahnende Wort.

"Ich weiß nicht, ob es schon mal eine ausgeglichenere Gruppe gab", sinnierte Sammer, "wir müssen kämpfen, fighten, stabil sein. Wir müssen die Vorrunde überstehen. Das wird eine schwierige Aufgabe." Nationalspieler Mario Götze betrachtet den englischen Fußball-Meister ebenfalls als "große Herausforderung" und echten Härtetest zu Beginn, "das ist der stärkste Gegner. Manchester City hat eine überragende Mannschaft, hat überragende Spieler."

Das Königsklassen-Finale am 6. Juni 2015 in Berlin ist zeitlich und gedanklich noch weit weg, auch wenn für einen Verein mit dem Selbstverständnis des FC Bayern die Hauptstadt natürlich die Endstation Sehnsucht auf der langen Reise durch Europa darstellt. "Es ist mit der attraktivste Pokal, den man gewinnen kann", sagte Götze. "Nur die allerhöchsten Ziele sind unsere Ansprüche", betonte auch Sammer. Dennoch bereitet die ausgedünnte Personaldecke den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. "Das wird ein schwieriges Jahr, das spüre ich", sagte Sammer. Er fordert totalen Zusammenhalt und absolutes Teamdenken: "Wir können keine Egoismen brauchen, sonst haben wir keine Chance."

Pep Guardiola erinnerte noch einmal an die Vorsaison, als das Heimspiel gegen ManCity mit 2:3 verloren wurde; nach 2:0-Führung durch Müller und Götze. "Manchester hat den gleichen Trainer, fast die gleichen Spieler", sagte Guardiola. Silva, Nasri, Yaya Touré, Fernandinho - besonders die Mittelfeldakteure zählte der Bayern-Coach auf und endete mit einem anerkennenden: "Wow!" Silva und Co. dürfe man nicht spielen lassen, erklärte Guardiola. Das ist ein Auftrag gerade für Xabi Alonso, die neue Ordnungskraft im Münchner Spiel. "Ich versuche, das zu tun, was ich meine ganze Karriere über getan habe, die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff zu sein, im Mittelpunkt von allem zu sein", sagte der international so erfahrene Spanier vor seinem Champions-League-Debüt im Bayern-Trikot. Der 32-Jährige wird wieder viel laufen müssen. Aber das sei kein Problem, beruhigte er seinen schon besorgten Trainer.

Holger Badstuber, der nach seinem Muskelsehnenriss im linken Oberschenkel bereits operiert worden ist, vergrößert das Lazarett beim Rekordmeister. Die Mannschaft stellt sich weitgehend von selbst auf, zumal da Franck Ribéry fehlen wird. Der Franzose laboriert nach seinem Bundesliga-Comeback wieder an Problemen mit der Patellasehne im linken Knie. Er hatte bereits am Sonntag nicht trainiert und am Montag das Training abbrechen müssen. Dafür ist Arjen Robben nach Kniebeschwerden wieder fit.

Für Xabi Alonso ist es ganz persönlich "ein großes Ziel", nach seinen Triumphen mit dem FC Liverpool (2005) und Real Madrid (2014) mit einem dritten Verein die Champions League zu gewinnen.

(dpa)
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