Düsseldorf Schalke fügt Hannover erste Niederlage in der Rückrunde zu

Düsseldorf · Nach einem 2:0-Heimsieg rücken die Gelsenkirchener wieder näher in Richtung Champions League-Startplätze.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde auf Schalke mal wieder alles infrage gestellt. Doch das Besondere an diesem Verein und seinen Anhängern ist, dass sie die Vergangenheit recht schnell und selbstverständlich zur Seite schieben, wenn die Gegenwart es zulässt. Aktuell ist der Himmel über der Arena in Gelsenkirchen auch im tristen Winter bei Dunkelheit königsblau – nach einem starken Start in die Rückrunde ist plötzlich fast alles möglich.

Gegen Hannover 96 untermauerten die Knappen jedenfalls ihren eigenen Anspruch auf einen Startplatz für die Champions League eindrucksvoll und setzten sich gegen die Niedersachsen mit 2:0 durch.

Die Gäste präsentierten sich im Revier so, wie es Trainer Jens Keller im Vorfeld erwartet hatte: "Hannover steht mit zwei Viererketten sehr tief und lauert auf Fehler." Sie probierten es zumindest. In der praktischen Umsetzung haperte es indes an diesem Abend gewaltig. Die "Roten" bekamen überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel und liefen dementsprechend mühsam hinterher. Schalke dagegen entwickelte enormen Druck, musste sich in der ersten halben Stunde nur den Vorwurf gefallen lassen, nicht konsequent genug ans Werk gegangen zu sein.

Der Hannoveraner Frust über eigene Unzulänglichkeiten bekam Roman Neustädter sehr schmerzhaft zu spüren. Der Mittelfeldakteur wurde von Szabolcs Huszti am Schienbein getroffen (27.) und musste später ausgewechselt werden.

Schalke dominierte nach Belieben und entdeckte die Außenbahn als optimalen Weg, Angriffe vorzutragen. Besonders sehenswert war der Vorstoß von Sead Kolasinac, der sich in eindrucksvoller Manier auf der linken Seite gegen Hannovers Marcello durchsetzte und den Ball in den Rücken der Abwehr legte. Der Peruaner Jefferson Farfan musste den Ball nur noch zur Führung (39.) einschieben.

Die Gelsenkirchener, bei denen Kapitän Benedikt Höwedes verletzungsbedingt in der Defensive fehlte, hielten den Druck konstant hoch und belohnten sich eine Minute vor der Halbzeit mit dem zweiten Treffer für ihre Leistung. Der erst 18-jährige Max Meyer vollstreckte eine bärenstarke Vorlage des Japaners Atsuto Uchida. Hannover war mit diesem Spielstand noch sehr gut bedient.

Im zweiten Durchgang änderten sich die Kräfteverhältnisse nur unwesentlich. Trainer Tayfun Korkut musste in seinem dritten Bundesligaspiel für Hannover 96 die erste Niederlage hinnehmen. Dabei investierte seine Mannschaft durchaus viel Laufbereitschaft, konnte jedoch aus den sich bietenden Räumen keinen Nutzen ziehen.

(RP)
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