Darmstadt Schalker Geis nimmt Trainer Breitenreiter in Schutz

Darmstadt · Ein kurzer Händedruck mit seinem Assistenten. Ein Kreis mit der Mannschaft wie nach jedem anderen Spiel. Von einer großen Erleichterung oder gar Genugtuung war bei André Breitenreiter nach dem bislang wichtigsten Sieg in dieser Saison nicht viel zu sehen. Das 2:0 (1:0) bei Darmstadt 98 sicherte dem FC Schalke 04 und seinem Trainer wenigstens wieder ein paar Tage der Ruhe. Doch Breitenreiter tat danach so, als hätten dieser Erfolg und die heftigen Diskussionen um seine Arbeit nichts miteinander zu tun.

SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04: die Bilder des Spiels
21 Bilder

Darmstadt - Schalke

21 Bilder
Foto: dpa, fve fdt

Hat die Mannschaft die richtige Reaktion gezeigt? "Der Sieg war deshalb wichtig, weil wir letzte Woche gegen Bremen drei Punkte liegen gelassen haben", sagte er nur. Sieht er seine eigene Position nun wieder gestärkt? Darum sei es nie gegangen. Der einzige, der zu dem angeblich belasteten Verhältnis zwischen Spielern und Trainer klar Stellung bezog, war Johannes Geis. "Wenn man sieht, wie wir heute gespielt haben, erübrigt sich die Diskussion", sagte der Mittelfeldspieler. "Jeder tritt für jeden ein. Der Trainer erreicht uns. Wenn er uns nicht erreichen würde, hätten wir heute nicht so ein Spiel abliefern können."

Es herrscht mal wieder große Unruhe auf Schalke und um Schalke herum. Dem Reporterteam von Sky, das ausführlich über Dissonanzen zwischen Breitenreiter und Spielern aus dem Team berichtet hatte, verweigerte der Coach nach der Partie das Interview. Zudem lobte Breitenreiter seine eigenen Spieler derart demonstrativ, dass es auch genauso rüberkam: etwas zu dick aufgetragen, ein bisschen zu demonstrativ. "Die Jungs haben Darmstadt mit ihren eigenen Mitteln geschlagen", meinte er. "Sie haben das tadellos gemacht, sie haben über 90 Minuten fast fehlerlos gespielt. Im Defensivverhalten war das ein Maßstab für die nächsten Wochen. Großes Kompliment an das Team."

Eigentlich gab es aber nur zwei Gründe für diesen Sieg. Der eine hieß Maximilian Meyer, der andere Leroy Sané. Beim ersten Tor leistete Sané die Vorarbeit für Meyer (43.), beim zweiten legte Meyer für Sané auf (53.). "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Darauf können wir aufbauen", sagte Meyer. Aber das war kein Sieg der ausgefeilten Spielidee oder einer unbeugsamen Willenskraft. Das war ein Sieg der individuellen Klasse. Schalke hatte sie, Darmstadt nicht.

Für den Moment sind die Schalker wieder bis auf einen Punkt an den vierten Platz herangerückt. Doch die nächsten Gegner heißen VfL Wolfsburg und Mainz 05. Der eine ist ein direkter Konkurrent im Rennen um die Champions-League-Qualifikation, beim anderen arbeitet zurzeit noch der designierte Schalker Sportchef Christian Heidel. Spiele mit erhöhtem Unruhepotential.

(dpa/erer)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort