Fortuna und MSV Schneckenrennen um den Klassenerhalt

Düsseldorf/Duisburg · Fünf Mannschaften sind noch in den Abstiegskampf der 2. Bundesliga verwickelt, doch nur der TSV 1860 München konnte am Wochenende seine Partie gewinnen. Für Fortuna Düsseldorf und den MSV Duisburg bleibt es eng, aber die Funkel-Truppe hat es selbst in der Hand.

2. Bundesliga 15/16: Das Restprogramm der Abstiegskandidaten
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Das Restprogramm der Abstiegskandidaten

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Foto: dpa, dka jai

Am Freitag ist die Hütte in Duisburg endlich mal wieder so richtig voll. Doch ob es ein fröhliches Fußballfest wird, wenn der MSV ab 18.30 Uhr den Nachbarn Fortuna Düsseldorf in der 2. Fußball-Liga erwartet, ist noch sehr fraglich. Für beide ist es eine äußerst wichtige Partie, und sie kann sogar zu einer Art Endspiel werden: Sollte Fortuna die Punkte von der Wedau entführen, dürften die "Zebras" ihre letzte Chance auf den Klassenerhalt verspielt haben.

Die Düsseldorfer haben den großen Vorteil, ihr Geschick noch selbst in der Hand zu haben. Neun Tage nach dem Westderby erwarten sie den nächsten direkten Konkurrenten, den FSV Frankfurt, in der eigenen Arena. Zwei Siege in diesen beiden Duellen - und die Truppe von Trainer Friedhelm Funkel könnte eine missratene Saison mit dem Vermerk "mit blauem Auge davongekommen" zu den Akten legen.

Dies vor allem deshalb, weil die fünf Teams, die noch in den Abstiegskampf verwickelt sind, ein Schneckenrennen um die Rettungs-Plätze 14 und 15 absolvieren. Der TSV 1860 München war am Wochenende der einzige aus dem Quintett, der seine Begegnung gewann (1:0 gegen Braunschweig) - hatte sich zuvor aber drei Niederlagen in Folge geleistet. Der SC Paderborn (1:1 in Heidenheim), der FSV Frankfurt (0:1 in Sandhausen), Fortuna (1:1 gegen St. Pauli) und der MSV (0:3 in Freiburg) traten auf der Stelle.

Funkel verbreitet dennoch Optimismus. "Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben", erklärt der alte Trainerfuchs. "Mit dieser Leidenschaft und Einsatzbereitschaft werden wir es schaffen." Allerdings sollte es Fortuna dann endlich gelingen, die starken Leistungen, die sie in den jüngsten Heimspielen jeweils in der ersten Spielhälfte zeigte, auch einmal ins Ziel zu bringen. Den designierten Aufsteiger Leipzig hatten die Düsseldorfer vor zwei Wochen 45 Minuten lang an die Wand gespielt - aus vielen Chancen resultierte jedoch nur ein Treffer, und dieses 1:0 drehte der Brauseklub noch zu einem 1:3. "Über ein 3:0 zur Pause hätten wir uns nicht beschweren dürfen", sagte selbst Leipzigs Macher Ralf Rangnick hinterher. Am Freitag gegen Pauli lief es ganz ähnlich. Nach Kerem Demirbays frühem 1:0 versäumte es Fortuna, zum 2:0 oder gar 3:0 nachzulegen - und musste am Ende mit dem Remis zufrieden sein. Diese Abschlussschwäche muss Funkels Team ablegen, wenn es am Ende überm Strich bleiben will.

In Duisburg sind sie froh, dass der Strich weiterhin erreichbar ist. "Freiburg ist nicht unsere Kragenweite - man hat die Qualität gesehen", sagte Sportdirektor Ivica Grlic, legte den Finger aber doch in die Wunde: "Es ist bitter, drei Standardtore zu bekommen." In der Tat. Eine defensiv ansprechende Leistung wurde durch ein direktes Freistoßgegentor, die Schlafmützigkeit bei der Freistoßflanke vor dem 0:2 und dem Foul von Enis Hajri, das Elfmeter und Rote Karte nach sich zog, konterkariert. Die Hoffnung beim MSV ruht nun auf Freitag. "Jetzt zählt das Spiel gegen Düsseldorf. Da gehen wir auf drei Punkte", kündigte Mittelfeldspieler Baris Özbek an. Alles andere als ein Sieg wäre zu wenig. Drei Punkte würden das Rennen um den Klassenerhalt hingegen noch enger werden lassen. Auch, weil sich Düsseldorf und Frankfurt sowie 1860 München und Paderborn am vorletzten Spieltag die Punkte nehmen werden.

(RP)
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