Leverkusen Seeler wütet nach Wechsel seines Enkels zu Bayer 04

Leverkusen · Fußball-Idol Uwe Seeler ist schwer enttäuscht vom Hamburger SV. Die Begleitumstände des Wechsels seines 16 Jahre alten talentierten Enkels Levin Öztunali zu Bayer Leverkusen kritisierte er scharf. "Es ist armselig, was mit meinem Enkel passiert ist. Die ganze Sache hat nichts mit Geld zu tun. Ich kenne die Hintergründe. Beim HSV reagiert man oft viel zu spät. Ich stehe voll und ganz hinter Levins Entscheidung. Sie ist reiflich überlegt", sagte der 76-Jährige im Interview der "Bild am Sonntag".

Seeler ist Bayer 04 seit langem eng verbunden. Als Repräsentant des Ausrüsters Adidas ging er häufig mit den Leverkusenern auf Europapokalreise. Levin ist der Sohn von Uwe Seelers Tochter Frauke Seeler-Öztunali. Sein Vater stammt aus der Türkei.

Seeler griff vor allem Sportdirektor Frank Arnesen an, der vor der Öztunali-Entscheidung gesagt hatte: "Es liegt an Levin, ob er sich für die Ausbildung und Familie oder fürs Geld entscheidet." Dazu meinte Seeler: "Der Sportchef sollte sich gut überlegen, was er so von sich gibt." Am Freitag war der Wechsel des Seeler-Enkels zum Werksclub bekanntgeworden.

Mit ihm geht auch Vater Öztunali als Scout an den Rhein. Diese Tätigkeit hat er zuvor beim HSV ausgeübt. Angeblich haben die Hamburger dem Mittelfeldtalent für drei Jahre 800 000 Euro angeboten, bei Bayer soll er 1,7 Millionen für fünf Jahre verdienen. "Man hat immer etwas falsch gemacht, wenn man so ein Talent abgibt", sagte Trainer Thorsten Fink. Besonderes Missfallen erregte bei der Seeler-Familie der Streit um eine Suspendierung des U-19-Spielers, die angeblich vom HSV verhängt worden war. "Suspendieren steht nicht zur Debatte", sagte der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow gestern im Sport1-"Doppelpass". Die Nachwuchstrainer hätten zu entscheiden, ob Levin für Punktspiele aufgestellt werde oder ein anderer Spieler, der beim Hamburger SV bleiben werde.

(RP)
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