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Berlin Speerwerferin Obergföll beendet Karriere mit Sieg

Berlin · Deutsche Sprinterinnen feiern Doppelsieg. Diskuswerfer Robert Harting belegt vor heimischer Kulisse Rang drei.

Nach dem Sieg im letzten Wettkampf ihrer Karriere hätte es sich Christina Obergföll fast noch einmal anders überlegt. "Es gab einen kleinen Moment, in dem ich dachte: ich muss doch noch einmal zurückkommen. Aber meine Familie würde mich umbringen", sagte die 35 Jahre alte Speerwerferin.

Freilich steht das Karriereende der Weltmeisterin von 2013 längst fest. Und mit dem unerwarteten Erfolg beim 75. Internationalen Stadienfest (ISTAF) in Berlin verabschiedete sich Obergföll im Olympiastadion genau so, wie sie sich das gewünscht hatte. Vor ihrem letzten Wurf vergoss sie bereits Tränen der Rührung, weil ihre Konkurrentinnen allesamt ein Spalier bildeten und sie beklatschten. Es folgte eine Ehrenrunde mit der deutschen Fahne um die Schultern. "Eswar emotional, es kam alles hoch", sagte die Olympiazweite von 2012 und Dritte von 2008: "Es ist ein Happy End, auch wenn ich dieses natürlich gerne in Rio gehabt hätte. In Rio hätte es mit dieser Weite aber auch nur zu Platz vier gereicht." Mit 64,28 m blieb sie allerdings nur knapp unter ihrer Saisonbestweite (64,96 m). "Ich weiß, dass mir etwas fehlen wird. Aber ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist", sagte Obergföll am Ende einer schwierigen Saison.

Bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro war sie mit 62,92 m als Achte noch beste Deutsche, doch dem Wettkampf war ein unwürdiges Hickhack um die Nominierung vorausgegangen.

Diskus-Star Robert Harting hat dagegen seinen sechsten Sieg beim ISTAF in Berlin verpasst. Der 31 Jahre alte Olympiasieger von 2012 schaffte es bei seinem Heimspiel im Olympiastadion in Berlin mit 63,23 m auf Platz drei. Den Sieg sicherte sich überraschend der Österreicher Lukas Weißhaidinger (66,00 m) vor dem Olympiazweiten Piotr Malachowski (Polen/65,39 m). Harting ließ sein Karriereende noch offen. "Wenn ich bei der EM 2018 hier in Berlin gewinne, dann ist Schluss, werde ich nur Zehnter, hänge ich wohl noch ein Jahr dran", sagte der dreimalige Welt- und zweimalige Europameister.

Beim Lauf über 200 m feierten die deutschen Sprinterinnern einen Doppelsieg. Die erst 19 Jahre alte EM-Dritte Gina Lückenkemper (Dortmund) setzte sich in 22,92 Sekunden vor Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen) durch, die 23,01 Sekunden brauchte. "Ich wollte einfach nur schnell ins Ziel. Das war richtig cool", sagte Lückenkemper.

Europameisterin Cindy Roleder hat das Rennen über 100 m Hürden gewonnen. Die 26-Jährige Leipzigerin setzte sich in 12,65 Sekunden knapp vor Jasmin Stowers (USA/12,72) und Phylicia George (Kanada/12,74) durch. "So eine Zeit zum Abschluss ist einfach phänomenal. Die Zuschauer haben mich über die Bahn getragen", sagte Roleder.

(sid)
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