München Murrays erster Turniersieg auf Sand

München · Andy Murray war zunächst ein wenig irritiert. "Muss ich das machen?", fragte er nach dem Sieg beim Turnier in München. Er musste nicht. Dann aber nahm der Schotte, der drei Wochen zuvor Freundin Kim ganz traditionell im Kilt geheiratet hatte, doch die Lederhose, verschwand hinter einer spanischen Wand und schlüpfte hinein in das hirschlederne Stück. Danach zwängte er sich damit in den 139 000 Euro teuren BMW i8, den es neben der bayerischen Tracht sowie 80 000 Euro als Siegprämie gab.

Andy Murray sitzt mit Lederhosen im BMW Probe
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Murray sitzt mit Lederhosen im BMW Probe

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"Das ist ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde", sagte der Weltranglisten-Dritte. In einem begeisternden Endspiel, das am Sonntag wegen Regens zunächst unterbrochen worden war, rang er Philipp Kohlschreiber mit 7:6 (7:4), 5:7, 7:6 (7:4) nieder. Für Murray war es der 32. Turniersieg, aber auch sein erster auf Sand - und der erste auf diesem Untergrund für einen Briten seit Buster Mottram (1976).

Kohlschreiber war ein bisschen neidisch. "Du darfst gleich das Auto rumfahren, und ich darf dabei wieder nur zuschauen", sagte er kurz vor der Siegerehrung zu Murray. Fast hätte der Augsburger als Erster zum dritten Mal in der Open-Ära das kleine, aber feine Turnier gewonnen, nach 2007 und 2012 und der Finalniederlage 2013 gegen Tommy Haas. 3:04 Stunden lang lieferte er Murray ein Duell auf Augenhöhe. Kohlschreiber spielte in der verregneten Woche hervorragendes Tennis, sein bestes im Finale. Er war ein fairer Verlierer: Am Ende gewinne im Tennis "der, der es mehr verdient hat", sagte er. Murray gab das Kompliment an die Nummer 24 der Weltrangliste zurück: "Philipp ist ein fantastischer Spieler." Das gilt vor allem auf Sand, jenem Untergrund, auf dem sich Kohlschreiber zu den "zehn Besten der Welt" zählt.

(SID)
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