Düsseldorf Tennis-Landesverbände gegen Stich als Präsident

Düsseldorf · Ulrich Klaus wird am 16. November als Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB) kandidieren.

Düsseldorf: Tennis-Landesverbände gegen Stich als Präsident
Foto: dpa, dan nic

Man zuckt schon immer ein wenig zusammen, wenn die Rede davon ist, dass sogenannte Landesfürsten die Zukunft einer Sportart maßgeblich bestimmen. Beim Deutschen Tennis-Bund (DTB) sind nun 15 der insgesamt 18 Regenten der Landesverbände zusammengekommen, um sich auf einen neuen Präsidenten des Dachverbands zu verständigen. Es geht um die Nachfolge von Karl Altenburg, einem Bankier, der nach nur drei Jahren im Amt für November seinen Rückzug angekündigt hat. Es war schon im Vorfeld des Treffens klar, dass Michael Stich als einer der populärsten Vertreter der Sportart hier zu Lande keine Mehrheit zusammenbekommen würde.

Stattdessen soll nun Ulrich Klaus nominiert werden. Mit dem Votum der Landesverbände gilt seine Wahl am 16. November in Berlin als sicher. "Ich gehe nicht davon aus, dass sich an dem Stimmungsbild noch etwas ändert", sagte Robert Hampe, der Sprecher des Bundesausschusses und Präsident des westfälischen Verbandes. Der 64-jährige Klaus, ehemaliger stellvertretende Schulleiter eines Koblenzer Gymnasiums, hat offenbar mit seinem Konzept "Unser DTB" die Funktionäre überzeugt. Seine Visionen sind indes so exklusiv, dass bisher noch überhaupt nichts davon publik wurde. "Der Name Michael Stich wurde thematisiert, sogar relativ umfangreich, fand aber bei den meisten der Landesverbandspräsidenten keine Fürsprache", sagte Hampe. "Mein Vorschlag, Michael Stich noch anzuhören, wurde abgelehnt."

Die Mehrzahl des Mitglieder soll befürchtet haben, Stich könne in einen Interessenkonflikt als DTB-Präsident und Direktor des ATP-Turniers am Hamburger Rothenbaum geraten. Demgegenüber steht die vergebene Chance, den Wimbledonsieger von 1991 in die Arbeit des angeschlagenen Verbandes einzubinden und seine Bekanntheit zu nutzen. Der DTB ächzt seit Jahren unter Schulden und einem dramatischen Mitgliederschwund.

(RP)
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