Traumstart beim Hamburger Tennisturnier Zverev ist auf Kollisionskurs mit Djokovic und Co.

Hamburg · Alexander Zverev hat beim Sandplatzturnier in Hamburg seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour gefeiert. Der 17-Jährige gilt als Hoffnungsträger des deutschen Tennis und könnte sich in Zukunft mit den besten der Welt messen.

Alexander Zverev hat beim Sandplatzturnier in Hamburg seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour gefeiert.

Alexander Zverev hat beim Sandplatzturnier in Hamburg seinen ersten Sieg auf der ATP-Tour gefeiert.

Foto: dpa, Mast Irham

Als der erste Sieg auf der ATP-Tour perfekt war, fehlten Top-Talent Alexander Zverev zunächst die Worte. "Jetzt muss ich erstmal feiern", sagte der Youngster nach seiner Gala-Vorstellung beim Sandplatzturnier in Hamburg. Mit seinem imposanten 6:0, 6:2-Erfolg gegen den Niederländer Robin Haase setzte Zverev, gerade einmal 17 Jahre und 86 Tage alt, ein erstes dickes Ausrufezeichen bei den Profis.

"Ausgerechnet hier in Hamburg mein erstes ATP-Match gegen einen Top-50-Spieler mit 6:0 und 6:2 zu gewinnen, das versteh ich gerade noch nicht", sagte Zverev bei Eurosport, nachdem er seinen zweiten Matchball gegen den Weltranglisten-51. nach 58 Minuten verwandelt hatte. Danach wandte er sich mit emotionalen Worten an das Publikum: "Die Hälfte von euch kenne ich persönlich. Daher ist es doppelt schön, hier in Hamburg meinen ersten Sieg zu feiern."

In der zweiten Runde trifft Zverev, der Anfang des Monats das Challenger-Turnier in Braunschweig gewonnen hatte, am Mittwoch auf den an Nummer fünf gesetzten Russen Michail Juschni.

Der erste Sieg auf der Profi-Tour im vierten Anlauf kommt keinesfalls überraschend. Spätestens seit dem Gewinn des Juniorentitels bei den Australian Open Anfang des Jahres gilt Zverev als große Hoffnung des deutschen Tennis. "Ein überragendes, außergewöhnliches Talent, er verbessert sich alle zwei Monate signifikant", schwärmt Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens im Hamburger Abendblatt: "So einen deutschen Junior habe ich als Trainer noch nie gesehen."

Und auch US-Ikone John McEnroe prophezeit dem deutschen Top-Talent Zverev, dessen älterer Bruder Mischa ebenfalls einst die deutschen Hoffnungen trug, eine große Zukunft. "Er ist noch etwas dünn, aber er hat ein gutes Spiel und wird seinen Weg gehen. Ich bin sicher, dass er bei den Großen mitmischen kann", sagte der dreimalige Wimbledonsieger.

Vergleiche mit den ganz Großen

Arriens vergleicht den schmächtigen Weltranglisten-285. schon "mit den ganz Großen, die in seinem Alter auch nicht weiter waren". Sein Triumph vor zehn Tagen in Braunschweig könne jedenfalls ein Fingerzeig sein. Die Karriere des letzten 17-Jährigen, der ein Challenger-Turnier gewann, kann sich jedenfalls sehen lassen: 2004 siegte in Aachen ein gewisser Novak Djokovic. Der ist inzwischen bekanntlich die Nummer eins der Welt.

Am Hamburger Rothenbaum erreichte Zverev nach Tobias Kamke (Lübeck) und Dustin Brown (Winsen/Aller) als dritter Deutscher die Runde der letzten 32. Der Weltranglisten-26. Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 7) hatte in der ersten Runde ein Freilos und steigt erst am Mittwoch ins Turnier ein.

Davis-Cup-Spieler Peter Gojowczyk und Julian Reister sind dagegen bereits ausgeschieden. Der Münchner Gojowczyk (Nummer 115 der Weltrangliste) unterlag bei der mit 1,322 Millionen Euro dotierten Veranstaltung am Dienstag dem Argentinier Leonardo Mayer mit 3:6, 2:6. Der Hamburger Reister (125) musste beim Stand von 4:6, 1:2 gegen den Tschechen Lukas Rosol mit einer Fußverletzung vorzeitig aufgeben.

(sid)
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