Tennis Kerber steht erstmals in diesem Jahr in einem Finale
Monterrey · Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber (Kiel) hat beim WTA-Hartplatzturnier in Monterrey/Mexiko ihr erstes Finale seit dem Triumph bei den US Open am 10. September 2016 erreicht.
Die Weltranglistenerste besiegte in der Vorschlussrunde die als Nummer vier eingestufte Spanierin Carla Suárez Navarro mit 7:6 (8:6), 6:1 - ihr erster Sieg in diesem Jahr gegen eine Spielerin aus den Top 30.
Kerber trifft im Endspiel am Sonntag (22.30 Uhr MESZ) auf die Russin Anastasia Pawljutschenkowa (Nr. 2), gegen die sie die letzten drei Aufeinandertreffen gewonnen hat, unter anderem im Finale von Monterrey im Jahr 2013.
"Es ist ein anderes Jahr, daher werde ich nicht an mein letztes Endspiel hier denken", sagte Kerber, die im Viertelfinale Titelverteidigerin Heather Watson (Großbritannien) ausgeschaltet hatte: "Alles ist möglich, ich werde rausgehen und versuchen, mein bestes Tennis zu spielen."
Im ersten Satz des Halbfinals in Monterrey lieferten sich Kerber und Suárez Navarro ein Break-Festival. Insgesamt sechsmal verloren sie ihren Aufschlag, im Tiebreak holte sich Kerber schließlich nach 62 Minuten den ersten Durchgang. Danach wurde es für die Favoritin einfacher: Nach zwei schnellen Breaks hieß es 5:0, und nach 1:25 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball.
Siegemund gehen die Kräfte aus
Die deutsche Nummer zwei, Laura Siegemund aus Metzingen, verpasste derweil das Finale in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. Die 29-Jährige musste sich im Halbfinale des Sandplatzturniers der zehn Jahre jüngeren Russin Daria Kasatkina mit 6:3, 2:6, 1:6 geschlagen geben. Im vierten Duell mit Kasatkina war es ihre vierte Niederlage.
"Ich konnte mich nicht mehr bewegen", sagte Siegemund nach dem Match. Während des dritten Satzes hatte sie sich am rechten Oberschenkel behandeln lassen und kehrte mit einem getapten Knie auf den Platz zurück. In den vier Spielen zuvor hatte sie insgesamt neun Stunden auf dem Platz gestanden, ihre Rivalin zweieinhalb Stunden weniger.
"Der Unterschied war, dass ich am Anfang zwei Matches über drei Stunden hatte und sie nicht", erklärte Siegemund denn auch, "das war eine lange Woche, und ich bin wirklich eine fitte Spielerin. Aber es war so, als hätte jemand bei mir den Stecker gezogen."
Für Siegemund war Charleston dennoch eine kleine sportliche Wiederauferstehung. Zuvor hatte sie in sieben Turnieren des Jahres 2017 nur ein Spiel gewonnen - nun waren es gleich vier Siege nacheinander.