Final-Niederlage in Cincinnati Kerber verpasst die Wachablösung

Cincinnati/Düsseldorf · Die Kielerin Angelique verliert das Finale von Cincinnati überraschend deutlich und bleibt die Nummer zwei der Tennis-Weltrangliste.

 Angelique Kerber hat das Finale von Cincinnati verloren.

Angelique Kerber hat das Finale von Cincinnati verloren.

Foto: ap, JM

Niederlagen gehören zum Sport. Aber sie tun auch weh. Vor allem dann, wenn dadurch große Ziele verpasst werden. Tennisspielerin Angelique Kerber spielt eine starke Saison. Doch in den vergangenen acht Tagen verlor sie zwei Endspiele - und das war bitter. Bei den Olympischen Spielen in Rio war Monica Puig aus Puerto Rico zu stark für die Kielerin. In Cincinnati war Kerber nun ohne Chance gegen Karolina Pliskova aus Tschechien. Die Nummer 17 der Weltrangliste setzte sich überraschend deutlich mit 6:3, 6:1 durch.

Bei einem Sieg wäre Kerber die Nummer eins der Weltrangliste geworden. Als zweite Deutsche nach Steffi Graf, die 1987 erstmals ganz oben stand. Nach der Niederlage bleibt Kerber auf Platz zwei - um 190 Punkte von Serena Williams getrennt. Die überragende Spielerin der vergangenen Jahre ist seit Februar 2013 die Branchenführerin. Ihre Teilnahme in Cincinnati hatte die 34-Jährige wegen Schulterproblemen absagen müssen.

Die dritte Finalniederlage, die Kerber in diesem Jahr quittieren musste, kassierte die 28-Jährige in Wimbledon. Beim bedeutendsten Profiturnier war Serena Williams zu stark. Die US-Amerikanerin siegte in einer Partie, in der beide Spielerinnen begeisterndes Tennis zeigten, mit 7:5, 6:3. In Cincinnati lag die Deutsche schnell mit 0:4 zurück. Böiger Wind erschwerte die Arbeit auf dem Platz. Kerber unterliefen zahlreiche Fehler, die von Experten gerne als "unnötig" bezeichnet werden.

"Du musst weiter arbeiten, dann wird auch sie Fehler machen", rief Trainer Torben Beltz seinem Schützling nach dem ersten Satz zu. Doch die 1,86 Meter große Pliskova dachte gar nicht daran, sich vom Erfolgsweg abbringen zu lassen. Nach 62 Minuten entschied sie die Begegnung für sich. Vor der Partie hatte die Tschechin noch gesagt, dass sie es toll fände, "wenn Kerber die Nummer eins wird". Allerdings hatte sie hinzugefügt: "Aber ich werde alles dafür tun, dass sie es nicht schafft."

Im Halbfinale trumpfte die Deutsche beim 6:3, 6:4 gegen Simona Halep noch auf. Die rumänische Spitzenspielerin hatte sie im April im Fed Cup besiegt und war mit einem weiteren Erfolg im Einzel maßgeblich am Verbleib in der Weltgruppe beteiligt. Auch wenn sie jetzt ein zweites großes Ziel verpasste, ist das Jahr für die Kielerin ein gutes. Ende Januar hatte sie in Montreal die Australian Open gewonnen und beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison keine Geringere als Serena Williams in drei Sätzen besiegt. Da die US-Amerikanerin bei den US Open (ab 29. August) mehr Punkte verteidigen muss, könnte Kerber bei einem erfolgreichen Turnier doch noch die Nummer eins werden.

"Jeder träumt davon, die Nummer eins zu werden", sagte Kerber. Sie hat es in der Hand, diesen Traum wahr werden zu lassen.

(RP)
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