Nachtschicht bei WTA-Turnier in Sydney Kerber verwandelt Matchball um 3.10 Uhr morgens

Sydney · Dank eines Kraftakts mitten in der Nacht hat Angelique Kerber beim WTA-Turnier in Sydney das Viertelfinale erreicht. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel gewann am Dienstag ihr Spiel gegen die Russin Daria Gawrilowa mit 6:7 (6:8), 7:6 (7:2), 6:3.

 Nachtschicht für Angelique Kerber.

Nachtschicht für Angelique Kerber.

Foto: afp, sk/RAB

Nach einer mehrstündigen Regenunterbrechung hatte die Partie der besten deutschen Tennisspielerin erst eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit) begonnen und war dann um 03.10 Uhr zu Ende. Nach einigen kritischen Momenten, in denen Kerber frustriert ihren Trainer zu sich rief und über die späte Spielzeit klagte, behielt sie dennoch die Nerven und konnte nach 2:35 Stunden die Sieger-Faust ballen. "Hab' die ganze Nacht Tennis gespielt und mein Match um 3.10 Uhr beendet. Historisch?", schrieb Kerber nach der Partie bei Twitter. Ihre Gegnerin nahm die Nachtschicht mit Humor. "Könnte jetzt noch in die Disco gehen", twitterte die junge Russin.

Im Kampf um den Einzug in die Vorschlussrunde trifft Kerber am Mittwoch auf Garbine Muguruza. Die Spanierin warf die an Nummer drei gesetzte Agnieszka Radwanska aus Polen aus dem Turnier. Kerbers Fed-Cup-Kolleginnen Andrea Petkovic und Sabine Lisicki schieden bereits in Runde eins aus.

playing tennis all night long , finish my match at 3.10am ! History ? pic.twitter.com/yJeB5KCqeY

In Hobart verpasste Annika Beck den Einzug in das Viertelfinale nur knapp. Die 20 Jahre alte Bonnerin musste sich in einem Match über drei Sätze der an Nummer neun gesetzten Italienerin Roberta Vinci mit 6:3, 3:6, 3:6 geschlagen geben. Die Weltranglisten-54. vergab dabei im zweiten Satz eine 3:0-Führung und gab anschließend sechs Spiele nacheinander ab. Im dritten Durchgang gelang Beck zwar sofort ein Break zum 1:0, doch nach 90 Minuten entschied Vinci mit ihrem ersten Matchball die Partie für sich. Damit ist keine deutsche Spielerin mehr bei der Hartplatz-Veranstaltung auf Tasmanien dabei.

Für eine Überraschung sorgte Doppelspezialist André Begemann beim ATP-Turnier in Auckland. Gemeinsam mit seinem niederländischen Doppelpartner Robin Haase bezwang er die 16-maligen Grand-Slam-Champions Bob und Mike Bryan aus den USA 1:6, 7:6 (7:4), 11:9. "Heute haben wir meine Idole und die Besten in unserem Sport geschlagen. Ich bin sehr dankbar für diesen Tag", schrieb der 30 Jahre alte Begemann im Kurznachrichtendienst Twitter.

Bei dem Australian-Open-Vorbereitungsturnier in Sydney feierte der ehemalige US-Open-Sieger Juan Martin del Potro nach mehr als zehnmonatiger Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback. Der 26 Jahre alte Argentinier gewann in der ersten Runde gegen Sergej Stachowski aus der Ukraine mit 6:3, 7:6 (7:4). Der New-York-Sieger von 2009 hatte Ende Februar des vergangenen Jahres seine Erstrundenpartie in Dubai aufgeben müssen und nach einer Operation am linken Handgelenk seitdem kein Spiel mehr bestritten.

(dpa)
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