Australian Open Kerber ohne Mühe — Zverevs Märchen geht weiter

Nach einem Sieg im Expresstempo bleibt Angelique Kerber bei ihrer Mission Titelverteidigung auf Kurs. Und auch die Zverev-Brüder sorgen weiter für Furore. Am Freitag war wieder Mischa dran.

Australian Open 2017: Angelique Kerber zieht im Eiltempo ins Achtelfinale ein
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Kerber zieht im Eiltempo ins Achtelfinale ein

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Foto: dpa, zeus hjb

Die topgesetzte Kielerin deklassierte Kristyna Pliskova (Tschechien) beim 6:0, 6:4 in der dritten Runde der Australian Open und zog ins Achtelfinale von Melbourne ein. Nach nur 55 Minuten Stunden verwandelte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber in der Rod-Laver-Arena ihren ersten Matchball gegen die Zwillingsschwester von US-Open-Finalistin Karolina Pliskova.

"Ich habe versucht, bis zum Ende fokussiert zu bleiben. Ich genieße die Tage in Melbourne und hoffe, dass es noch ein bisschen weitergeht", sagte Kerber. In der Runde der letzten 16 trifft die Weltranglistenerste am Sonntag auf Coco Vandeweghe aus den USA (WTA-Nr. 35). Aus den bisherigen beiden Vergleichen mit der aufschlagstarken Vandeweghe ging Kerber als Siegerin hervor.

Zwei Tage nach ihrem 29. Geburtstag gewann Kerber im Linkshänderinnenduell mit Pliskova gleich die ersten acht Spiele und machte im ersten Satz gerade einmal drei sogenannte unforced errors. Allerdings profitierte sie auch von den 13 unerzwungenen Fehlern der 1,84 Meter großen Pliskova.

Nach Kerbers 2:0-Führung im zweiten Durchgang kam die Tschechin dann besser ins Schwung und holte sich die nächsten drei Spiele. Das vorentscheidende Break gelang der Favoritin dann zum 5:4.

Kerber war nach ihren etwas holprigen beiden Dreisatzsiegen zum Auftakt des Happy Slams und der Kritik von einigen Experten die Erleichterung über den klaren Erfolg anzumerken. Und das Team Kerber/Torben Beltz hält auch in Melbourne an alten Ritualen fest. Wie immer lässt sich der Coach in den Turniertagen einen Bart stehen. Am Donnerstag ging der 40-jährige Beltz aber zumindest zum Friseur und trennte sich von seiner "Matte" auf dem Kopf.

Mischa Zverev steht derweil erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Der Weltranglisten-50. aus Hamburg setzte sich in der dritten Runde mit 6:1, 4:6, 6:3, 6:0 gegen Malek Jaziri (Tunesien) durch. Nach 2:22 Stunden verwandelte der 29-jährige Zverev auf Showcourt 2 im Melbourne Park seinen ersten Matchball.

Nächster Gegner des Linkshänders ist am Sonntag der topgesetzte Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien). Am Samstag könnte Alexander Zverev (Nr. 24) mit einem Sieg über Rafael Nadal (Spanien/Nr. 9) seinem zehn Jahre älteren Bruder Mischa ins Achtelfinale folgen. Es wäre das erste Mal, dass bei einem Grand-Slam-Turnier zwei Brüder in der Runde der letzten 16 stehen würden.

Mischa Zverev, der bis zu seinem Siegeszug von Melbourne nur einmal die dritte Runde eines Majors erreicht hatte (Wimbledon 2008), hatte gegen Jaziri (ATP-Nr. 56) nur im zweiten Satz eine kurze Schwächephase. Nach einem Break Rückstand im dritten Satz holte er sich nervenstark den Aufschlag zurück. Auch die Diskussionen mit dem Stuhlschiedsrichter über störende Zuschauer brachten Zverev, der sich zwischendurch an der Halswirbelsäule behandeln lassen musste, nicht aus dem Konzept.

Insgesamt 14 deutsche Profis hatten beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres im Hauptfeld gestanden. Die Australian Open 2017 sind mit einem Preisgeld von umgerechnet rund 34,87 Millionen Euro dotiert. Das bedeutet eine Steigerung von 14 Prozent gegenüber der Veranstaltung im vergangenen Jahr. Sieger und Siegerin kassieren jeweils 2,58 Millionen Euro, die Finalisten bekommen die Hälfte (1,29 Millionen).

(sid)
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