Geldstrafe wegen Aufgabe Mischa Zverev muss fast komplettes Preisgeld zurückzahlen

Melbourne · Tennisprofi Mischa Zverev kommt seine Aufgabe in der ersten Runde der Australian Open teuer zu stehen. Der 30-Jährige muss 45.000 US-Dollar (ca. 36.700 Euro) Strafe bezahlen. Der Hamburger wird Einspruch einlegen.

Australian Open 2018: Mischa Zverev gibt verletzt auf
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Mischa Zverev gibt verletzt auf

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Er war schon angeschlagen in die Partie gegen den Südkoreaner Chung Hyeon gegangen und hatte das Match beim Stand von 2:6, 1:4 vorzeitig beendet. Umgerechnet 47.000 US-Dollar hatte Zverev als Preisgeld für die Teilnahme an der ersten Runde bekommen, davon bleibt kaum noch etwas übrig. Wie Zverevs Management ankündigte, wird er gegen die Strafe Einspruch einlegen.

Vor der Saison hatten die vier Grand-Slam-Turniere die Regeln für Aufgaben in der ersten Runde verschärft. Damit soll verhindert werden, dass kranke oder verletzte Spieler nur wegen der Prämie antreten, wie es in der Vergangenheit häufig vorgekommen ist. Ziehen sie bereits vor dem Match zurück, dürfen sie sich das Preisgeld mit dem nachrückenden Lucky Loser teilen. Die Preisgelder bei den Grand-Slam-Turnieren sind schon in den ersten Runden vergleichsweise hoch.

Mischa Zverev war von einer Knochenhautentzündung in der linken Schulter und von einem Infekt beeinträchtigt gewesen. Er war der einzige Spieler im 128er Feld in Melbourne, der in der ersten Runde aufgab. Insgesamt vier Spielerinnen und Spieler zogen bereits vor ihren Auftaktmatches zurück. Wie es dazu kam, dass die Veranstalter mittlerweile so hart durchgreifen, lesen Sie hier.

Derweil rückt trotz der Hüftoperation des früheren Weltranglistenersten Andy Murray der erste britische Triumph bei den Australian Open seit 84 Jahren in Reichweite. Kyle Edmund (23) setzte sich im Viertelfinale gegen den bulgarischen ATP-Weltmeister Grigor Dimitrow überraschend mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 durch und spielt am Donnerstag gegen Marin Cilic (Kroatien/Nr. 6) um den Einzug ins Endspiel.

Für Edmund, Nummer 49 der Weltrangliste, ist sein Siegeszug in Melbourne der bislang größte Erfolg seiner Karriere. Bei einem der vier Majors war er bis dato nie über das Achtelfinale hinausgekommen. Der in Südafrika geborene Edmund ist überhaupt erst der sechste Brite in der Geschichte des Profitennis, der im Halbfinale eines Grand Slams steht.

Letzter britischer Sieger bei den Australian Open war Fred Perry im Jahr 1934. Murray (30), der sich kurz vor dem Turnierbeginn in Melbourne hatte operieren lassen, stand beim ersten Grand Slam der Saison fünfmal im Finale, den Titel holte der zweimalige Olympiasieger jedoch nie.

Australian Open 2018: Kyle Edmund wirft ATP-Weltmeister Grigor Dimitrow raus
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Edmund wirft ATP-Weltmeister Dimitrow raus

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Der deutsche Tennisprofi Jan-Lennard Struff hat völlig unerwartet das Halbfinale der Doppel-Konkurrenz erreicht. Der Davis-Cup-Spieler aus Warstein bezwang am Dienstag mit dem Japaner Ben McLachlan das an Nummer eins gesetzte polnisch-brasilianische Duo Lukasz Kubot/Marcelo Melo 6:4, 6:7 (4:7), 7:6 (7:5). Für den 27-Jährigen ist es das erste Halbfinale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. Im Einzel war Struff in der zweiten Runde gegen Titelverteidiger Roger Federer ausgeschieden.

Im Kampf um den Einzug ins Endspiel treffen Struff und McLachlan auf Oliver Marach/Mate Pavic (Österreich/Kroatien) oder Marcus Daniell/Dominic Inglot (Neuseeland/Großbritannien). Struff zählt auch zum Aufgebot des deutschen Davis-Cup-Teams für die Erstrunden-Partie gegen Gastgeber Australien Anfang Februar in Brisbane.

(areh/sid/dpa)
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