Australian Open Achtelfinale als Jackpot: Zverev fordert Nadal

Melbourne · Alexander Zverev erledigte bei den Australian Open sein Pflichtaufgabe und fiebert dem Drittrunden-Duell mit Rafael Nadal entgegen. Auch Philipp Kohlschreiber war erfolgreich.

Australian Open: Alexander Zverev zieht in die dritte Runde ein
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Alexander Zverev zieht in die dritte Runde ein

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Foto: rtr, KV

Der Gegner heißt Rafael Nadal - und als Jackpot wartet auf Alexander Zverev seine erste Achtelfinal-Teilnahme bei einem Grand-Slam-Turnier. Doch der 19-Jährige will sich von der allgemeinen Vorfreude auf einen der etwaigen Höhepunkte der Australian Open am Samstag nicht verrückt machen lassen. "Ich muss es als ganz normales Match sehen. Es wird gegen Nadal aber sicher ein spektakuläres und interessantes Spiel", sagte Zverev nach dem 6:2, 6:3, 6:4 in der zweiten Runde gegen Frances Tiafoe (USA).

Zwei Tage zuvor hatte sich der hochveranlagte Hamburger noch angriffslustiger gezeigt und betont: "Ich fühle mich bereit für die großen Matches." Da kann John McEnroe nur beipflichten. "Wenn Alex sich weiter so entwickelt, wird er in ein paar Jahren die Nummer eins der Welt sein", hatte die US-Ikone jüngst gesagt.

French-Open-Rekordsieger Nadal (Nr. 9) dürfte gewarnt sein. Beim bisher einzigen Vergleich in Indian Wells im März 2015 musste der Spanier einen Matchball gegen Zverev abwehren. Danach schwärmte Nadal vom "unglaublichen Potenzial" des 1,98 m großen Hamburgers, dem er eine goldene Zukunft prophezeite. "Es ist toll, wenn das eine Legende wie Rafa sagt. Aber ich habe noch viel Arbeit vor mir", meinte Zverev.

Auch Philipp Kohlschreiber präsentiert sich beim ersten Major-Turnier des Jahres weiter formstark. Beim 7:5, 6:3, 6:0 gegen Donald Young ließ der 33-Jährige aus Augsburg im dritten Satz nur noch neun Punkte des Amerikaners zu. "Ich habe auf einem sehr guten Level gespielt. Der Start war nicht reibungslos, aber dann habe ich ihn gut im Griff gehabt", sagte Kohlschreiber, der nach drei Spielen seine rutschigen gelben gegen griffigere weiße Socken wechselte.

In der Partie um den Sprung in sein viertes Melbourne-Achtelfinale seit 2005 wartet nun am Samstag Gael Monfils (Nr. 6) auf den Routinier. Kohlschreiber hat nur zwei von 14 Duellen mit dem Franzosen gewinnen können.

Dagegen schied Andrea Petkovic (Darmstadt) durch ein 0:6, 5:7 gegen die an Position 16 gesetzte Barbora Strycova (Tschechien) aus und wartet seit fünf Grand-Slam-Turnieren auf den Einzug in die dritte Runde eines Majors. Dort stehen neben Alexander und Mischa Zverev sowie Kohlschreiber auch Titelverteidigerin Angelique Kerber (Kiel/Nr. 1) und Qualifikantin Mona Barthel (Bad Segeberg).

Alexander Zverev benötigte 100 Punkte und 1:57 Stunden, ehe der deutliche Erfolg gegen den 18-jährigen Tiafoe besiegelt war. Auf Showcourt 2 wurde der Sieger von den deutschen Fans mit "Sascha"-Rufen gefeiert.

Und der jüngere der Zverev-Brüder fühlt sich in einer seiner Lieblingsstädte ("Ich liebe Melbourne") pudelwohl. Anteil an der guten Form hat auch sein Bruder Mischa, mit dem er die Vorbereitung in Florida bestritt. "Wir messen uns in allem und treiben uns gegenseitig an. Selbst beim Frikadellenessen", berichtete der ältere der Beiden.

(sid)
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