Tennis-Sensation Berdych entzaubert Nadal bei Australian Open

Melbourne · Nach seiner langen Pause am Ende des vergangenen Jahres ist Rafael Nadal noch lange nicht in der Top-Form vergangener Tage. Bei den Australian Open scheiterte der Spanier im Viertelfinale am Tschechen Tomas Berdych. Ein deutsches Doppel schaffte es ins Halbfinale.

Tomas Berdych deklassiert Rafael Nadal im Viertelfinale
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Berdych deklassiert Nadal im Viertelfinale

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Vier Tage nach seinem langjährigen Dauerrivalen Roger Federer ist auch Rafael Nadal bei den Australian Open früher gescheitert als erwartet. Der 14-malige Grand-Slam-Champion musste sich am Dienstag im Viertelfinale dem an Nummer sieben gesetzten Tomas Berdych mit 2:6, 0:6, 6:7 (5:7) geschlagen geben und kassierte erstmals seit 2006 wieder eine Niederlage gegen den Tschechen.

"Das war nicht mein Tag, ich bin alles andere als glücklich. Ich konnte lediglich im dritten Satz mithalten und habe gegen einen besseren Gegner verloren", sagte Nadal und meinte selbstkritisch: "Ich habe es ihm zu einfach gemacht."

Der Wimbledon-Finalist von 2010 steht damit wie im Vorjahr beim ersten Grand-Slam-Tennisturnier der Saison unter den besten Vier. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft Berdych am Donnerstag auf Olympiasieger Andy Murray aus Schottland. Der Weltranglisten-Sechste beendete die Erfolgsserie des 19 Jahre alten australischen Teenagers Nick Nyrgios mit einem klaren 6:3, 7:6 (7:5), 6:3-Erfolg.

Pikant dabei: Berdych wird seit dieser Saison von Murrays langjährigem Coach Dani Vallverdu trainiert. "Das könnte ein Vorteil für uns sein, aber wichtiger ist es, bereit für dieses Match zu sein und den Plan auf dem Platz umzusetzen", sagte Berdych, nachdem er nach 2:13 Stunden seinen insgesamt vierten Matchball genutzt hatte.

"Wenn du gegen Rafa spielst, musst du vom ersten Punkt an da sein", sagte der 29-Jährige aus dem tschechischen Valasske Mezirici, der seit Jahren in Monte-Carlo lebt, nach seiner beeindruckenden Vorstellung auf dem Center Court. "Ich fühle mich stark und bestens vorbereitet. Wenn du gegen einen der größten Tennisspieler überhaupt antrittst, musst du immer mit allem rechnen", sagte Berdych.

Nadal war allerdings deutlich anzumerken, dass er nach seiner längeren Pause am Ende der Vorsaison noch nicht wieder in der Bestform vergangener Zeiten ist. 26 unerzwungene Fehler und nur 24 direkte Gewinnschläge wies die Statistik nach dem erstaunlich ungleichen Duell aus. Nach dem Achtelfinal-Aus in Wimbledon und der Absage für die US Open im vergangenen Jahr muss der Linkshänder aus Mallorca damit weiter auf seinen zweiten Australian-Open-Titel nach 2009 warten. Die nächste Chance auf seinen 15. Grand-Slam-Erfolg bietet sich dem Titelverteidiger dann bei den French Open Ende Mai.

Görges und Grönefeld gewinnen erneut

Den Einzug ins Halbfinale schaffte das deutsche Doppel Julia Görges/Anna-Lena Grönefeld durch einen 6:2, 7:5-Sieg gegen Kiki Bertens aus den Niederlanden und die Schwedin Johanna Larsson. Im Einzel war Görges als letzte deutsche Spielerin im Achtelfinale an der Russin Jekaterina Makarowa gescheitert.

Die Weltranglisten-Zehnte erreichte durch einen klaren Sieg gegen die Rumänin Simona Halep ihr zweites Grand-Slam-Semifinale nacheinander und trifft dort am Donnerstag auf ihre Landsfrau Maria Scharapowa. Die Weltranglisten-Zweite bezwang Eugenie Bouchard aus Kanada 6:3, 6:2.

Scharapowa besiegt Bouchard

Dank einer hochkonzentrierten Leistung hat Maria Scharapowa das mit Spannung erwartete Viertelfinale gegen Eugenie Bouchard klar gewonnen und steht zum siebten Mal im Halbfinale der Australian Open. Die Weltranglisten-Zweite aus Russland entzauberte Wimbledonfinalistin Bouchard (Kanada/Nr. 7) beim 6:3, 6:2 regelrecht.

Nach nur 1:18 Stunden verwandelte Scharapowa, die in Melbourne 2008 triumphiert hatte, den ersten Matchball mit ihrem 19. Gewinnschlag. "Ich habe wirklich einen tollen Job gemacht. Ich wusste, wie aggressiv die ersten zwei, drei Schläge von Genie sind. Aber ich hatte es gut im Griff", sagte die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin Scharapowa, die in der überraschend einseitigen Partie in der Rod-Laver-Arena kein einziges Mal ihren Aufschlag abgeben musste.

Dem nervös wirkenden Jungstar Bouchard unterliefen 30 unerzwungene Fehler. Auch die Anfeuerung ihres Fanklubs "Genie Army" half der 20-Jährigen bei nur 18 Grad Celsius und windigen Bedingungen nichts.

Scharapowa trifft im Spiel um den Sprung ins Endspiel des mit insgesamt 28,3 Millionen Euro dotierten ersten Major-Turnier des Jahres am Donnerstag auf ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa. Die an Position elf gesetzte Linkshänderin, die im Achtelfinale Julia Görges (Bad Oldesloe) ausgeschaltet hatte, setzte sich gegen die favorisierte Simona Halep (Rumänien) mit 6:4, 6:0 durch.

Die 26-jährige Makarowa hatte bereits im vergangenen Jahr bei den US Open im Halbfinale gestanden und dort klar gegen die spätere Siegerin Serena Williams (USA) verloren.

(dpa)
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