Australian Open Lisicki und Kerber blamieren sich, Witthöft überrascht

Melbourne · Die deutschen Fed-Cup-Spielerinnen Sabine Lisicki und Angelique Kerber sind bei den Australian Open in Melbourne überraschend schon in der ersten Runde gescheitert.

Sabine Lisicki scheitert in der ersten Runde der Australian Open
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Lisicki scheitert in erster Runde

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Die an Position 28 gesetzte Berlinerin unterlag der Weltranglisten-71. Kristina Mladenovic mit 6:4, 4:6, 2:6. Nach 2:06 Stunden verwandelte die Französin in der Hisense Arena ihren ersten Matchball. Kerber, die Nummer neun der Setzliste, musste sich Irina-Calia Begu aus Rumänien 4:6, 6:0 und 1:6 geschlagen geben.

Angelique Kerber muss nach erster Runde die Koffer packen
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Kerber muss nach erster Runde die Koffer packen

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Zuletzt war Kerber im Sommer 2011 in Wimbledon in der ersten Runde eines Grand-Slam-Turniers gescheitert. Der Rückschlag kommt überraschend, denn bei den ersten beiden Turnieren der Saison hatte die Linkshänderin das Viertelfinale von Brisbane und das Halbfinale von Sydney erreicht.

Nachwuchshoffnung Carina Witthöft hat derweil für eine Überraschung gesorgt und steht erstmals in der zweiten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Die Weltranglisten-104. aus Hamburg besiegte in ihrem Auftaktmatch die an Position 17 gesetzte Carla Suarez Navarro (Spanien) mit 6:3, 6:1. Die 19-jährige Witthöft benötigte für den Erfolg auf Court 11 gerade einmal 58 Minuten. In der nächsten Runde trifft sie auf die Amerikanerin Christina McHale.

Ana Ivanovic fliegt in Melbourne überraschend raus
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Ivanovic fliegt in Melbourne überraschend raus

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"Schlecht bewegt und keinen Ball gespürt"

"Das war einer meiner schlechtesten Tage in meiner Karriere. So etwas gibt es. Ich weiß nicht, was los war. Ich habe mich schlecht bewegt und keinen Ball gespürt", sagte Kerber und gab sich dennoch kämpferisch: "Das wird mich nicht zurückwerfen."

Ebenfalls in der ersten Runde überraschend ausgeschieden ist Ana Ivanovic aus Serbien. Die Finalistin von 2008 unterlag der Tschechin Lucie Hradecka. Die ehemalige Nummer Eins der Weltrangliste, in Melbourne an Nummer fünf gesetzt, verlor mit 6:1, 3:6, 2:6.

Philipp Kohlschreiber hat am ersten Tag als einziger von vier gestarteten deutschen Tennis-Herren die zweite Runde erreicht. Der 31 Jahre alte Augsburger kam gegen den Franzosen Paul-Henri Mathieu zu einem souveränen 6:2, 6:2, 6:1-Erfolg. Nun trifft der an Nummer 22 gesetzte Kohlschreiber auf Bernard Tomic. Der Australier gewann gegen Davis-Cup-Spieler Tobias Kamke aus Lübeck 7:5, 6:7 (1:7), 6:3, 6:2. Ausgeschieden sind auch Dustin Brown (Winsen/Aller) und Jan-Lennard Struff (Warstein).

Struff verlor ein Fünf-Satz-Match gegen Dudi Sela aus Israel 4:6, 6:4, 6:3, 3:6, 5:7. Brown war beim 2:6, 3:6, 2:6 gegen den an Nummer zehn gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow chancenlos. Von den anfangs acht deutschen Herren bestreiten Peter Gojowczyk, Matthias Bachinger, Benjamin Becker und Tim Pütz ihre Erstrunden-Partien am Dienstag.

"Das ist natürlich enttäuschend"

Maria Scharapowa schmust mit süßem Koala
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Maria Scharapowa schmust mit süßem Koala

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Foto: afp, sk/RAB

"Das ist natürlich sehr enttäuschend. Ich konnte nicht umsetzen, was wir in der Vorbereitung trainiert haben", sagte Lisicki, die erst zwei Stunden nach dem Spiel zur Pressekonferenz erschien.

Für die 25-Jährige, der insgesamt 39 unerzwungene Fehler unterliefen, war es die erste Erstrunden-Niederlage bei einem Grand-Slam-Turnier seit zwei Jahren. Im Januar 2013 hatte sie ebenfalls beim Happy Slam am Yarra River den Sprung in die zweite Runde verpasst. Lisicki konnte gegen Mladenovic nur sechs von insgesamt 15 Breakchancen nutzen und musste achtmal ihr Service abgeben.

Görges putzt Bencic

Dagegen hatte Lisickis Fed-Cup-Kollegin Julia Görges (Bad Oldesloe) zuvor kühlen Kopf bewahrt und ihren Start ins Turnier souverän gemeistert. Die Weltranglisten-73. aus Bad Oldesloe bezwang die an Position 32 gesetzte Belinda Bencic in nur 65 Minuten mit 6:2, 6:1.

"Ich habe versucht, ihr mein Spiel aufzuzwingen", sagte die Norddeutsche. Nach zahlreichen Verletzungsrückschlägen steht Görges nur noch auf Platz 73 der Branchenwertung, hat sich aber die Rückkehr in die Top 20 zum Ziel gesetzt. "Ich bin froh, so ein Match gespielt zu haben. Es hat gut getan, weil man weiß, wofür man es macht", sagte Görges und genoss sichtlich den Applaus im zweitgrößten Stadion.

Von den 17 im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis sind außerdem Dustin Brown (Winsen/Aller) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) ausgeschieden. Brown musste sich dem an Nummer zehn gesetzten Grigor Dimitrow (Bulgarien) klar mit 2:6, 3:6, 2:6 geschlagen geben. Qualifikantin Maria zog gegen die Chinesin Shuai Peng (Nr. 21) mit 4:6, 5:7 den Kürzeren. Auch die deutsche Nachwuchshoffnung Annika Beck muss bereits ihre Koffer packen. Die 20-Jährige aus Bonn verlor am Montag in Melbourne gegen die Spanierin Silvia Soler-Espinosa 5:7, 4:6.

Nadal und Federer siegen ohne Mühe

Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer und Rafael Nadal haben sich zum Auftakt keine Blöße gegeben und sind locker in die zweite Runde von Melbourne marschiert.

Der Weltranglistenzweite Federer aus der Schweiz besiegte Lu Yen-Hsun (Taiwan) 6:4, 6:2, 7:5 und darf weiter von seinem fünften Titel beim Happy Slam seit 2004 träumen. Der an Position drei gesetzte Spanier Nadal benötigte für das 6:3, 6:2, 6:2 gegen Michail Juschni (Russland) 1:50 Stunden.

Seit jeher ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres kein ideales Pflaster für Linkshänder Nadal. Die Australian Open hat der 14-malige Grand-Slam-Champion als einziges Major-Tournament bislang nur einmal (2009) gewonnen. Zudem hat der 28-jährige Nadal gerade erst eine äußerst unbefriedigende Saison hinter sich. Dem neunten Rekord-Titel bei den French Open standen 2014 erneute Blessuren, eine Blinddarm-Operation und lange Pausen gegenüber.

Erstmals in einem offiziellen Match spielte Nadal am Montag im Melbourne Park mit einem "Computer-Schläger". Sein Racket ist mit einem Chip präpariert, der unter anderem Schlaghärte und Treffpunkt ermittelt. Die Daten sollten nach der Begegnung gegen Juschni veröffentlicht werden.

(RP/sid/dpa)
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