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Tennis-Profi bezwingt Hewitt in Melbourne Becker will Rolle als "Totengräber" der Altstars nicht

Nach dem besonderen Kraftakt saß Benjamin Becker auf seiner Bank und blickte ungläubig in den Nachthimmel von Melbourne. Die Rolle als Partyschreck der Australian Open machte den 33-Jährigen nach seinem denkwürdigen Drittrunden-Einzug in der Rod-Laver-Arena so richtig glücklich.

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Becker ringt Lokalmatador Hewitt nieder

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Foto: afp, fk

"Es ist toll, so spät in der Karriere noch solche Erfolg zu feiern. Ich will aber nicht, dass jetzt hier Schluss ist", sagte Becker nach dem 2:6, 1:6, 6:3, 6:4, 6:2 gegen den australischen Publikumsliebling Lleyton Hewitt.

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Neun lange Jahre hatte Becker warten müssen, ehe er endlich wieder die zweite Runde eines Grand-Slam-Turniers überstanden hatte. Und das mit Hilfe mehrerer Premieren: Noch nie zuvor hatte der Weltranglisten-41. ein Fünfsatz-Match gewonnen und einen 0:2-Satzrückstand aufgeholt. "Da habe ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen", sagte Becker, der der letzte verbliebene deutsche Spieler im Feld ist.

Ausgerechnet Becker verhinderte damit das schlechteste Abschneiden der DTB-Männer in Melbourne seit vier Jahren. Im Match um den Einzug ins Achtelfinale ist am Samstag Milos Raonic (Kanada/Nr. 8) der Gegner des ehemaligen College-Spielers aus Texas. "Milos schlägt stark auf. Das wird ein kleines Ratespiel", meinte der Routinier.

Neben Becker stehen nur Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) und Nachwuchshoffnung Carina Witthöft (Hamburg) in der dritten Runde. Das Duo kämpft am Freitag um den Einzug ins Achtelfinale.

Becker indes scheint immer mehr zum Albtraum der einheimischen Altstars zu werden. 2006 hatte der Mann aus Orscholz, dessen Markenzeichen das verkehrt herum aufgesetzte Basecap ist, auf dem Weg ins Achtelfinale der US Open Andre Agassi ausgeschaltet. Es war das letzte Match des Steffi-Graf-Gatten. 2010 besiegte Becker den French-Open-Sieger von 1998 Carlos Moya beim Masters in Madrid klar mit 6:0, 6:2. Auch für den ehemaligen Weltranglisten-Ersten aus Spanien sollte es das letzte Match der Laufbahn sein.

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Foto: dpa, tn ase

So ganz geheuer ist Becker die Rolle als "Totengräber" aber nicht. "Ich hoffe, Lleyton hört nicht auf. Sonst werde ich wie bei Agassi immer nach diesem einen Match gefragt", meinte Becker, der nun wohl beste Chancen hat, für das Erstrundenduell im Davis Cup gegen Frankreich (6. bis 8. März) nominiert zu werden.

Becker zeigte bei seiner achten Australian-Open-Teilnahme vor allen Dingen eine kämpferisch starke Leistung. Nach den zwei verlorenen Sätzen ließ er bei einer Toilettenpause "Dampf ab. Aber die Tür ist noch ganz." Danach habe er sich wie ein neuer Spieler gefühlt: "Ich habe nie aufgegeben."

Im entscheidenden fünften Durchgang gelang ihm gegen den vom Publikum lautstark angefeuerten Hewitt das frühe Break zum 2:1. Die Krönung des spektakulären Spiels war das Ende, als die deutsche Nummer zwei mit einer erfolgreichen Challenge das Duell der beiden 33-Jährigen gewann. Danach reckte er die Faust Richtung Himmel und ließ die Hewitt-Fans verstummen.

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Foto: ap, MDB KAJ

Kurioserweise machte "Benni" Becker, dem 50 direkte Gewinnschläge gelangen, in der Endabrechnung einen Punkt weniger als die frühere Nummer eins Hewitt (123:124).

Aus deutscher Sicht hatte der vierte Turniertag nicht gut begonnen. Qualifikant Matthias Bachinger (München) war mit 6:7 (4:7), 5:7, 5:7 am Finnen Jarkko Nieminen gescheitert. Mona Barthel (Neumünster) unterlag Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) mit 2:6, 4:6.

Zum Auftakt waren im Melbourne Park elf der 17 im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis gescheitert - darunter überraschenderweise auch die gesetzten Angelique Kerber (Kiel), Andrea Petkovic (Darmstadt) und Sabine Lisicki (Berlin).

(sid)
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