Australian Open Djokovic düpiert Murray im Finale

Melbourne · Oben in der Box war Coach Boris Becker stolz wie Oskar und zeigte seine berühmte Siegerfaust. Unten in der Rod-Laver-Arena krönte sich Novak Djokovic mit seinem fünften Titel bei den Australian Open zum alleinigen Rekordsieger von Melbourne.

Novak Djokovic küsst Australian-Open-Trophäe
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Djokovic küsst seine Siegertrophäe

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Der 27-jährige Serbe bezwang in einem intensiven Finale Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien/Nr. 6) mit 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 6:3, 6:0.

Nach 3:39 Stunden verwandelte Djokovic seinen zweiten Matchball und gewann seinen ersten Major-Coup als Vater - Söhnchen Stefan ist drei Monate alt. Für seinen insgesamt achten Grand-Slam-Erfolg kassierte er ein Preisgeld in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Murray indes, Wimbledonsieger von 2013 und US-Open-Champ von 2012, verlor auch das vierte Melbourne-Finale seiner Karriere und wird langsam zum tragischen Helden von Down Under.

Novak Djokovic und Boris Becker feiern Australian-Open-Sieg
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Becker und Djokovic feiern Turniersieg

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In einem sehenswerten Endspiel mit spektakulären Ballwechseln und insgesamt 14 Breaks zeigte sich zunächst vor allen Dingen Becker-Schützling Djokovic hoch konzentriert. Während ihm im vierten Satz des Halbfinals gegen Titelverteidiger Stan Wawrinka (Schweiz) kein einziger Winner geglückt war, schaffte er gleich in den ersten fünf Spielen gegen Murray 14 direkte Gewinnschläge.

Allerdings musste der "Djoker" einen Schreckmoment verdauen, als er beim Stand von 4:3 bei einer Netzattacke auf die Hand fiel und sich kurz darauf behandeln lassen musste. Trotz eines 2:4-Rückstands im Tiebreak holte sich der zweimalige Wimbledonsieger dann aber nach 72 Minuten den hart umkämpften ersten Satz.

Novak Djokovic düpiert Andy Murray im letzten Satz des Endspiels
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Djokovic düpiert Murray im letzten Satz des Endspiels

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In der Folge sorgten zwei Flitzer für Aufregung, die bei einem Seitenwechsel auf den Court gerannt kamen und mit Transparenten politische Botschaften verbreiten wollten. Sicherheitskräfte führten die Störenfriede vom Feld.

Die Intensität im Duell der beiden Jugendfreunde Djokovic und Murray blieb hoch. Als sich der von der früheren Nummer eins Amelie Mauresmo trainierte Schotte den zweiten Satz holte, waren bereits 2:32 Stunden gespielt.

Obwohl Djokovic physische Probleme offenbarte, schaffte er in der Folge das Break zum 5:3 und lag kurz darauf erneut mit einem Durchgang in Front.

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Foto: AP/Michel Euler

Im vierten Satz nahm er dem immer mehr mit sich hadernden und kräftemäßig abbauenden Murray sofort die ersten beiden Aufschlagspiele ab und stellte die Weichen so auf Sieg.

Für einen heiteren Moment hatte bereits vor dem ersten Ballwechsel Murrays Verlobte Kim Sears gesorgt. Die 27-Jährige trug ein Oberteil mit der Aufschrift "Parential Advisory: Explicit Content" (frei übersetzt: "Hinweis an alle Eltern: Nicht jugendfrei").

Es war die Reaktion auf die Kritik an ihren Flüchen während des Halbfinals von Murray gegen Tomas Berdych drei Tage zuvor. Die Britin hatte dabei mehrmals das "F-Wort" im Zusammenhang mit dem Tschechen benutzt.

(sid)
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