"Das kann ich mir nicht vorstellen" Becker will Kerber nicht trainieren

Boris Becker hält eine eigene Trainertätigkeit im Team der formschwachen Angelique Kerber für unwahrscheinlich. Der Ex-Coach von Novak Djokovic sieht sich selbst nur als Berater – und bringt erneut Steffi Graf ins Gespräch.

Angelique Kerber erklärt zerknirscht ihr Erstrunden-Aus
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Foto: ap, BC

Boris Becker hält eine eigene Trainertätigkeit im Team der formschwachen Angelique Kerber für unwahrscheinlich. Der Ex-Coach von Novak Djokovic sieht sich selbst nur als Berater — und bringt erneut Steffi Graf ins Gespräch.

"Als Experte wurde ich zu ihr befragt. Dann gleich weiter zu phantasieren, dass ich der nächste Trainer bin — also das kann ich mir nicht vorstellen", sagte Becker im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ).

Der dreimalige Wimbledonsieger will der Weltranglistenersten Kerber aber als Ratgeber zur Verfügung stehen. "Ich mag sie sehr gerne und habe angeboten, wir können uns gerne jederzeit mal unterhalten", berichtete Becker und fügte an: "Dass ich ein Freund von ihr bin, dass ich ihr gerne meine Meinung sage und vielleicht mit ein paar Einschätzungen versuchen würde zu helfen, ist doch klar."

Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber war bei den derzeit laufenden French Open als erste Topgesetzte in der Profitennis-Ära von Roland Garros bereits in der Auftaktrunde gescheitert. Danach hatte die 29-Jährige angekündigt, Veränderungen vornehmen zu wollen.

"Das wäre eine spannende Lösung"

Becker hält diesbezüglich weiterhin Steffi Graf für eine ideale Wahl. Der Ehemann der Ikone, Andre Agassi, war in diesen Tagen als Coach von Novak Djokovic (Serbien) in Paris. "Andre hat ja auch gesagt, wenn Novak das möchte, wird er in Wimbledon und bei den US Open sein. Dann wäre es naheliegend, wenn die Ehefrau dazukäme. Das wäre eine spannende Lösung", sagte Becker, der beim bedeutendsten Sandplatzturnier als Eurosport-Experte im Einsatz ist.

Der 49-Jährige, der bis Dezember 2016 Djokovic trainierte und mit dem derzeitigen Weltranglistenzweiten sechs Major-Titel holte, schließt ein baldiges Comeback als Coach nicht aus. "Natürlich juckt's mich, wieder auf dem Platz zu stehen", betonte Becker und ist für vieles offen: "Ich will auch gar nicht sagen, dass ich nur Männer trainieren könnte."

Sein etwaiger neuer Schützling müsse allerdings die Qualität mitbringen, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. "Das ist für mich die Voraussetzung. Der Grund muss sein, nach ganz oben zu wollen. Nicht nur illusorisch, auch realistisch", erläuterte der sechsmalige Major-Champion seine Vorstellungen.

"Sascha ist ein Rohdiamant"

Nachwuchshoffnung Alexander Zverev (20) prophezeit Becker eine große Zukunft, er sagt allerdings auch: "Sascha ist ein Rohdiamant. Aber einer, der noch geschliffen werden muss. Er hat noch ein paar Schwächen."

Eine Ratgeber-Tätigkeit beim Weltranglistenzehnten Zverev kann sich Becker mittelfristig wohl durchaus vorstellen. "Dass Sascha, um im Konzert der Großen mitzuspielen, eine Stimme hören muss irgendwann, die in diesem Konzert schon mitgespielt hat, davon bin ich überzeugt." Wer das sei, müsse Zverev dann mit seinem Vater und Bruder entscheiden. "Dass das dann irgendwann der Fall sein muss, davon bin ich überzeugt", meinte Becker weiter.

(sid)
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