Deutschland will ins Fed-Cup-Finale Bitte lächeln!

Stuttgart · Das deutsche Damentennis hat viele erfolgreiche Gesichter - es fehlt nur der große Titel beim Fed Cup als Mannschaft. Ab Samstag kämpft das DTB-Team gegen Tschechien um den Einzug ins Finale.

 Angelique Kerber und Julia Görges vor der Auslosung der Spielpaarungen.

Angelique Kerber und Julia Görges vor der Auslosung der Spielpaarungen.

Foto: dpa, kno

Das deutsche Damentennis hat viele erfolgreiche Gesichter - es fehlt nur der große Titel beim Fed Cup als Mannschaft. Gegen Tschechien spielt das DTB-Team um den Einzug ins Finale.

Es ist noch gar nicht solange her, als sich das deutsche Tennis mal wieder einen Neustart genehmigt hatte. Boris Becker wurde als sogenannter "Head of Men's Tennis" auserkoren, Barbara Rittner als sein Pendant bei den Damen. Zwei große Figuren sollten also weiter angemessen in den Betrieb des Deutschen Tennis-Bundes eingebunden werden und mit ihren Erfolgen, ihrer Ausstrahlung, ihrer Erfahrung, mit ihrem Netzwerk dem Team helfen, den letzten, entscheidenden Schritt zu gehen. Bei den Herren ist der deutlich größer als bei den Damen. Im Fed Cup spielt seit Jahren eine Art "Goldene Generation" für Deutschland. Hochveranlagte Spielerinnen, die allesamt auf der Tour mehr oder weniger Erfolge vorzuweisen haben. Es gibt nur diesen einen Makel, dass sie als Team bislang noch keinen Erfolg ihr Eigen nennen können.

Doch an diesem Wochenende will man daran mit Nachdruck arbeiten. Deutschland trifft im Halbfinale des Fed Cup auf Tschechien. Es ist eine durchaus knifflige Begegnung - die Mannschaft um Petra Kvitova prägt seit 2011 mit fünf Titeln den wichtigsten Nationen-Wettbewerb und gewann von 2014 bis 2016 sogar dreimal in Serie. Doch der DTB rechnet sich diesmal durchaus Chancen aus, die Dominanz zu durchbrechen. Und es hat dafür das wohl stärkste Duo seit Steffi Graf und Anke Huber zu Verfügung. Angelique Kerber und Julia Görges sollen die Auswahl im ersten Halbfinal-Heimspiel seit 1994 ins Endspiel führen und mit einem Sieg die Titelchance wahren.

"Wann gab es das zum letzten Mal - vor über 20 Jahren. Es wird schwierig. Wenn wir das geschafft haben, gehen unsere Gedanken ans Finale. Natürlich glauben wir an uns", sagte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber nach der Auslosung im Großen Sitzungssaal im dritten Stock des Stuttgarter Rathauses. Im erwartbar hochklassigen Duell mit dem Seriensieger der vergangenen Jahre ist die momentane deutsche Nummer eins Görges heute (12 Uhr/DAZN) zunächst gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Kvitova gefordert. Anschließend lastet der Druck auf der noch immer "gefühlten Nummer eins" Kerber, wie Rittner es empfindet, gegen ihre US-Open-Finalgegnerin von 2016, Karolina Pliskova.

Die beiden Stars des Teams sollen es richten, nachdem sie beim Erstrunden-Coup in Weißrussland ausgesetzt hatten und sie ihre Chance einem deutschen Außenseiterteam verdanken. "Es sind beide aus meiner Sicht in hervorragender Verfassung", sagte Teamchef Jens Gerlach vor dem ersten Heimspiel unter seiner Verantwortung.

Am Sonntag (11 Uhr/DAZN) kommt es auf dem Sand der Stuttgarter Arena zum Duell von Görges und Pliskova. Anschließend spielt Kerber gegen Kvitova. Für das Doppel hat Gerlach Spezialistin Anna-Lena Grönefeld und Tatjana Maria nominiert, er kann seine Aufstellung aber kurzfristig ändern. "Die Tagesform wird entscheiden. Ich hoffe, dass die ein, zwei Prozent mit dem Publikum im Rücken an uns gehen", sagte Kerber.

(dpa)
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