Fed-Cup-Team führt 2:0 Tennis-Damen fehlt nur noch ein Sieg zum Klassenerhalt

Stuttgart · Angelique Kerber souverän, Julia Görges famos: Nach einem überzeugenden ersten Tag und einer 2:0-Führung gegen die Ukraine ist das deutsche Fed-Cup-Team nur noch einen Sieg vom Klassenerhalt in der Weltgruppe entfernt.

Angelique Kerber gewinnt zweites Einzel gegen die Ukraine
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Kerber gewinnt zweites Einzel gegen die Ukraine

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Foto: dpa, dm

Dabei ließ sich Görges auch von einem Sturz auf den Kopf nach einem Ausrutscher nicht von ihrem Erfolgsweg abbringen. "Ich bin mit der Ferse hängen geblieben und habe schnell gemerkt: Ich fliege. Danach hat es gekribbelt, und ich war schon zwei Spiele lang ein bisschen benebelt", sagte Görges nach dem 4:6, 6:1, 6:4 gegen Jelena Switolina (WTA-Nr. 13).

Im Anschluss an eine kurze Behandlungspause nach dem ersten Spiel im dritten Satz fing sich die Weltranglisten-46. aus Bad Oldesloe aber wieder und krönte ihre starke Leistung mit dem Sieg im Eröffnungseinzel. Danach hatte die Weltranglistenerste Kerber beim 6:1, 6:4 gegen Lesia Zurenko relativ wenig Mühe und sorgte für den komfortablen Vorsprung.

Doch Bundestrainerin Barbara Rittner warnte: "Wir sind erleichtert. Aber noch ist gar nix gewonnen. Gegen so einen Gegner darfst du nie leichtsinnig werden." Aus den noch ausstehenden drei Matches am Sonntag benötigen die Gastgeber noch einen Sieg, um den ersten Abstieg seit 2012 zu verhindern.

Doch selbst bei einer Niederlage am Wochenende wäre für die DTB-Equipe nicht alle Hoffnung verloren. Es spricht viel dafür, dass der Weltverband ITF im August die Aufstockung der Weltgruppe von derzeit acht auf 16 Teams beschließt. "Der Titel bleibt das Ziel", sagte Rittner jüngst.

Görges verwandelte nach 2:02 Stunden gegen Dubai-Siegerin Switolina ihren ersten Matchball und ließ sich von den 4100 Zuschauern in der Arena feiern. "Ich war sehr nervös, hatte kalte Hände und Gänsehaut. Im Fed Cup zu spielen, ist halt immer etwas ganz Besonderes", sagte die 28-Jährige und meinte: "Ich habe versucht, dass ich nach außen ruhig wirke. Innerlich war ich es aber nicht."

Görges hatte als zweite Einzelspielerin den Vorzug gegenüber Laura Siegemund (Metzingen/WTA-Nr. 37 bekommen, die in der Weltrangliste besser platziert ist. Rittner hatte dies mit der größeren Erfahrung von Görges im Fed Cup begründet. Und der Schachzug zahlte sich aus. "Ich muss vor allen Dingen auch Jule ein Kompliment machen, was sie heute rausgeholt hat", lobte Rittner.

Görges begann stark, bekam dann aber Probleme mit ihrem Service. Bezeichnenderweise gab sie im ersten Satz gleich zweimal nach Doppelfehlern ihren Aufschlag ab. In der Folge verringerte die Stuttgart-Siegerin von 2011 aber ihre Fehlerquote und hielt an ihrem aggressiven Spiel fest. Was belohnt wurde. Das vorentscheidende Break gelang Görges zum 5:3 im dritten Satz.

Auch Kerber präsentierte sich danach konzentriert und zeigte sich vor allen Dingen beim Verwandeln der Breakchancen mit maximaler Effektivität (100 Prozent). Angetan war die zweimalige Grand-Slam-Siegerin von der Stimmung in ihrem "Stuttgarter Wohnzimmer". "Das war Gänsehaut pur. Ich versuche immer, die Stimmung aufzusaugen und mein Herz auf dem Platz zu lassen. Ich genieße mein Tennis wieder", sagte Kerber und war zufrieden mit ihrer Leistung: "Wir liegen jetzt 2:0 vorne - besser kann es nicht sein."

Am Sonntag ab 11.00 (DAZN und SWR) spielen im Spitzenmatch zunächst Kerber und Switolina gegeneinander. Die ukrainische Nummer eins hatte sich in den vergangenen drei Duellen mit der Kielerin durchgesetzt. "Ich habe viel gelernt aus diesen Niederlagen", meinte Kerber.

Im vierten Einzel trifft dann Görges auf Zurenko. Für das Doppel wurde die Kombination Siegemund/Carina Witthöft (Hamburg) nominiert. Rittner hat allerdings am Sonntag noch die Möglichkeit, Veränderungen an der Aufstellung vorzunehmen.

(sid)
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