French Open 2016 Washout in Paris - Turniertag wegen Regens komplett abgesagt

Paris · Wegen heftiger Regenfälle und schlechter Wetterprognosen haben die Organisatoren der French Open den neunten Turniertag bereits am Montagmittag komplett abgesagt. Es ist der erste "Washout" in Paris seit 16 Jahren.

French Open 2016: Kompletter Turniertag wegen Regens abgesagt
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Kompletter Turniertag wegen Regens abgesagt

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Die Fans verließen traurig die Anlage am Bois de Boulogne. Kleiner Trost nach drei Stunden Warterei im kühlen Nass (14 Grad Celsius): Sie erhalten ihr vollständiges Eintrittsgeld zurück. Die 65 Euro teuren Schirme mit dem Turnierlogo waren zum Zeitpunkt der Absage schon längst vergriffen.

Auf dem Programm standen ursprünglich jeweils vier Achtelfinals bei den Männern und Frauen. Unter anderem sollten am Montag die Branchenführer Novak Djokovic (Serbien) und Serena Williams (USA) aufschlagen.

Die 115. French Open werden wohl als eine der regenreichsten in die Historie eingehen - zumal die Prognosen für die kommenden Tage nicht besser sind.

Ihren Humor haben die Franzosen aber nicht verloren: Am Montag meldete sich der offizielle Twitter-Account des Turniers zu Wort und schrieb einen offenen Brief an das Dach in Wimbledon: "Hast Du in dieser Woche schon etwas zu tun?", hieß es da. Die seit 2012 existierende Abdeckung im Tennis-Mekka hat einen eigenen Twitter-Account mit 21.600 Followern.

Regen hatte in der Vergangenheit immer wieder zu Verschiebungen beim zweiten Grand Slam des Jahres geführt. 2012 hatte das Sonntags-Finale zwischen Sandplatzkönig Rafael Nadal (Spanien) und Novak Djokovic (Serbien) sogar erst am Montag zu Ende gespielt werden können. 1973 hatten Ilie Nastase (Rumänien) und Niki Pilic (Jugoslawien) sogar noch einen Tag länger warten müssen, ehe das Endspiel überhaupt beginnen konnte.

Ein Dach wird es in Roland Garros erst 2020 geben. Turnierdirektor Guy Forget machte in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz seinen Frust über die Verzögerung des Umbaus der Anlage deutlich. "Ich bin genervt. Es ist immer hart, die Profis unverrichteter Dinge zurück ins Hotel zu schicken", sagte der ehemalige Weltklassespieler: "Wir diskutieren seit 15 Jahren über dieses Dach, es muss einfach her. Eine Modernisierung der Anlage ist absolut notwendig."

Selbst Frankreichs Präsident François Hollande unterstütze das Projekt, betonte Forget: "Aber auch andere entscheiden mit." Anwohner und Umweltschützer hatten eine Klage eingereicht und so die Baumaßnahmen verzögert. "Hier bei uns brauchen die Dinge aus bürokratischen Gründen immer länger", klagte Forget.

Bei den Australian Open und in Wimbledon gibt es bereits jeweils mindestens ein Dach über den größten Courts - bei den US Open wird die 120 Millionen Dollar teure Abdeckung über dem Arthur-Ashe-Stadium, der größten Tennis-Arena der Welt, im August eingeweiht.

Teile der Anlage im Westen von Paris befinden sich im Umbau. Allerdings gibt es am Bois de Boulogne derzeit einen Baustopp, da Anwohner und Umweltschützer geklagt haben.

Die Fläche soll von derzeit 8,6 auf 12,8 Hektar erweitert werden. In Wimbledon ist das Areal 17,7 Hektar groß. "Wir müssen mit der Zeit gehen. Ich will das Turnier zum prestigeträchtigsten Grand Slam machen", sagte Forget. Insgesamt 450.000 Tickets wurden für das diesjährige Event abgesetzt.

(old/sid)
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