French Open Für Görges ist nach "schlechtestem Match" im Achtelfinale Schluss

Paris · Für Julia Görges bleibt das Grand-Slam-Achtelfinale eine unüberwindbare Hürde, Sara Errani für die deutschen Tennisprofis das Schreckgespenst von Paris. Wie zuvor Andrea Petkovic und Carina Witthöft scheiterte Görges bei den French Open an der 1,64 m kleinen Sandplatzspezialistin aus Italien. Nach einem Fehlerfestival über 70 Minuten verabschiedete sie sich mit 2:6, 2:6 als letzte Deutsche aus dem Turnier.

Julia Görges bei French Open chancenlos gegen Sara Errani
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Görges chancenlos gegen Errani

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"Das war definitiv mein schlechtestes Match im Turnier. Ich habe mich heute nicht gut genug bewegt und zu viele Fehler gemacht", sagte Görges und lobte ihre Gegnerin: "Das war eine solide Leistung von ihr. Sie findet immer eine Lösung. Manchmal bringt sie einen an den Rand des Wahnsinns." Bundestrainerin Barbara Rittner sagte zu Görges Auftritt: "Sie hat ein gutes Turnier gespielt, leider ging das Match heute gefühlt komplett an ihr vorbei. Schade."

Dabei war Görges (26) so hoffnungsvoll in ihr viertes Major-Achtelfinale gegangen, immerhin hatte sie im Turnierverlauf Caroline Wozniacki aus Dänemark, die Defensivspezialistin der WTA-Tour, geschlagen. Gegen Errani verfehlten ihre bislang so präzisen Grundschläge jedoch die Linien, waren oft zu kurz, zu lang oder im Netz. Schon nach dem ersten Satz standen 23 unnötige Fehler zu Buche - am Ende waren es 45.

Das Selbstvertrauen, das sie sich in den ersten Runden mühsam aufgebaut hatte, war komplett verschwunden, beim Satzball von Errani spielte Görges einen Stop, der zwei Meter vor dem Netz landete. In den Katakomben der Stierkampfarena im Stade Roland Garros versuchte sich die Weltranglisten-72. aus Bad Oldesloe zwischen den Sätzen zu sammeln, doch Errani ging erneut mit 3:1 in Führung.

Dabei reichte es der Paris-Finalistin von 2012, den Ball im Spiel zu halten, den Rest besorgte Görges. Im fünften Duell mit der 28-Jährigen aus Bologna verlor sie zum dritten Mal, nach drei Achtelfinals bei den Australian Open in Melbourne scheiterte sie auch bei French Open am Einzug in die Runde der besten Acht. Und schrie ihren Frust in den Himmel über Paris.

Williams wackelt weiter, steht aber im Viertelfinale

Errani trifft im Viertelfinale auf die 19-malige Grand-Slam-Siegerin Serena Williams. Die Nummer eins der Tennis-Welt gewann im Achtelfinale das US-Duell gegen Sloane Stephens mit 1:6, 7:5, 6:3. Schon in den beiden Runden zuvor hatte sie jeweils über drei Sätze gehen müssen.

Görges war die einzige von zehn deutschen Spielerinnen, die beim Sandplatz-Höhepunkt in die zweite Woche eingezogen war. Vor allem Mitfavoritin Angelique Kerber (Kiel) hatte bei ihrem Drittrunden-Aus gegen die Spanierin Garbine Muguruza enttäuscht. Vorjahres-Halbfinalistin Andrea Petkovic (Darmstadt) plagte eine Oberschenkelzerrung - auch sie verlor in zwei Sätzen gegen Errani.

Immerhin war Görges mit ihrer Achtelfinalniederlage in guter Gesellschaft. Auch Titelverteidigerin Maria Scharapowa aus Russland scheiterte am Montag. Die Weltranglistenzweite verlor gegen Lisicki-Bezwingerin Lucie Safarova aus Tschechien 6:7 (3:7), 4:6. Sie war nach Wozniacki und Vorjahresfinalistin Simona Halep (Rumnien) bereits die Dritte aus den Top 5, die sich vorzeitig aus Paris verabschiedete.

(sid)
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