Tennis Görges' Eltern können ersten Halbfinal-Sieg seit 2012 nicht sehen

Brisbane · Die deutschen Tennis-Damen starten furios in die neue Saison. Angelique Kerber und Julia Görges stehen im Endspiel. Für Görges ist es das erste Finale seit fast vier Jahren.

Julia Görges steht erstmals seit 2012 wieder in einem Finale.

Julia Görges steht erstmals seit 2012 wieder in einem Finale.

Foto: afp, DD

Der Start ins Olympia-Jahr hätte für die deutschen Tennis-Damen kaum besser laufen können. Gleich in der ersten Turnierwoche der neuen Saison stehen Angelique Kerber und Julia Görges in Brisbane und Auckland im Endspiel und wecken damit zugleich Hoffnungen auf einen erfolgreichen Verlauf der Australian Open. Das erste Grand-Slam-Turnier in Melbourne beginnt am 18. Januar.

Mit ihren starken Auftritten hat vor allem Kerber deutlich gemacht, dass sie es in diesem Jahr wissen will. Beim klaren 6:2, 6:3 gegen die Spanierin Carla Suárez Navarro zeigte die deutsche Nummer eins am Freitag in Brisbane eine beeindruckende Leistung. Noch fitter als bereits in der Vergangenheit, abwechslungsreich und druckvoll in ihrem Spiel ließ sie der Nummer 13 der Welt keine Chance.

In ihrem 18. Finale auf der WTA-Tour trifft die 27-Jährige aus Kiel am Samstag auf die Weißrussin Victoria Asarenka, gegen die sie noch nie gewinnen konnte. "Vika ist ein Champion, gegen sie ist es immer schwer. Aber ich fühle mich richtig gut und freue mich auf das Match", sagte Kerber.

"Ich bin hierhergekommen, um möglichst viele Spiele zu machen. Jetzt bin ich im Finale, nicht schlecht", sagte die Schleswig-Holsteinerin. Zuletzt lieferten sich Kerber und Asarenka im vergangenen Jahr bei den US Open ein hochklassiges Match, in dem sich Kerber erst in drei Sätzen geschlagen geben musste.

Im neuseeländischen Auckland schaffte es Görges zum ersten Mal seit 2012 wieder in das Finale eines WTA-Turniers. Die 27-Jährige aus Bad Oldesloe setzte sich gegen die Österreicherin Tamira Paszek in nur 66 Minuten mit 6:4, 6:2 durch. Sie spielt jetzt gegen die Dänin Caroline Wozniacki oder Sloane Stephens aus den USA. Das zweite Halbfinale wurde am Freitag wegen Regens beim Stand von 5:2 für Stephens unterbrochen. Es soll nun am Samstag vor dem Endspiel stattfinden.

"Ich muss sagen, es fühlt sich sehr gut an, nach so langer Zeit wieder in einem Finale zu stehen", sagte Görges. "Es war insgesamt ein sehr, sehr gutes Match von mir. Ich war aggressiv und habe gut aufgeschlagen." Die Zusammenarbeit mit ihrem neuen Trainer Michael Geserer scheint erste Früchte zu tragen.

Ihre Eltern verpassten daheim in Deutschland den großen Moment ihrer Tochter. "Der Livestream hat nicht funktioniert", sagte Görges. "Und auf den Live-Ticker zu starren, fanden sie nicht so aufregend."

Die deutsche Meisterin Anna-Lena Friedsam dagegen verpasste im chinesischen Shenzhen das Finale. Die 21-Jährige musste sich der Polin Agnieszka Radwanska klar mit 2:6, 4:6 geschlagen geben.

Beim Hopman Cup verabschiedeten sich Sabine Lisicki und Alexander Zverev mit der zweiten Niederlage im dritten Gruppenspiel. Gegen Großbritannien verloren die 26 Jahre alte Berlinerin und der 18-jährige Hamburger 0:3. Die ehemalige Wimbledon-Finalistin Lisicki unterlag bei der inoffiziellen Mixed-Weltmeisterschaft zunächst Heather Watson 3:6, 4:6 und kassierte in Perth ihre dritte Niederlage. Danach musste sich Zverev dem Weltranglisten-Zweiten Andy Murray 3:6, 4:6 geschlagen geben. Auch im Mixed war das deutsche Team ohne Chance und verlor erneut 3:6, 4:6.

(dpa)
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