Niederlage im Fed-Cup-Finale Kerber und Co. fehlt die mentale Stärke

Meinung | Düsseldorf · Am Ende wurde leidenschaftlich geschluchzt. Bei den unmittelbar Handlungsbeteiligten blieb kein Auge trocken. Nach dem dramatischen dritten Einzel entlud sich der Druck der vergangenen Tage in tränenreiche Emotionen. Die deutsche Fed-Cup-Auswahl hatte ihre Siegchancen gegen Tschechien indes bereits nach dem ersten Finaltag verspielt.

Fed Cup: Angelique Kerber weint nach Niederlage gegen Kvitova
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Kerber weint nach Niederlage gegen Kvitova

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Viel zu ängstlich, viel zu nervös präsentierten sich die Top-Spielerinnen Angelique Kerber und Andrea Petkovic in Prag. Hernach waren die Chancen nur noch minimal für eine Wende. Kerber hatte beim zweiten Auftritt gegen Petra Kvitova diverse Möglichkeiten für eine Überraschung und lieferte eine überragende Vorstellung ab. Es reichte dennoch nicht. Das ist auf diesem Niveau eine betrübliche Erkenntnis und wirft Fragen auf.

Selbstverständlich ist es eine großartige Leistung, überhaupt im Endspiel des prestigeträchtigen Wettbewerbs zu stehen. Umso bitterer ist es, sich dann insgesamt so leicht geschlagen zu geben. Erneut wurde ein Grundproblem im Damen-Tennis mehr als offensichtlich: die konditionellen Voraussetzungen der Athletinnen sind für gehobenes Niveau beängstigend schlecht. Dazu kommt fehlende mentale Stärke.

Ganz sicher ist der Weg für das DTB-Team noch nicht beendet. Barbara Rittner, seit zehn Jahren im Amt, bleibt in ihrer Position unumstritten. Sie wird auch künftig versuchen, den Traum vom dritten Titelgewinn nach 1987 und 1992 zu realisieren. Dazu erforderlich wird eine ehrliche Bestandsaufnahme sein. Die kann auch wehtun. Aber auch das gehört zum Spitzensport. Auch wenn es selbstredend angenehmer ist, die Harmonie untereinander zu unterstreichen.

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