Fall Scharapowa Meldonium-Erfinder: "Es ist kein Doping"

New York · Meldonium-Erfinder Ivars Kalvins schreibt dem Medikament keine leistungssteigernde Wirkung zu. "Es ist kein Doping", sagte der Biochemiker aus Riga/Lettland am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP. Zahlreiche Sportler, darunter die frühere Tennis-Weltranglistenerste Maria Scharapowa, waren zuletzt positiv auf Meldonium getestet worden.

Das ist die verbotene Substanz Meldonium
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Foto: ap

Das Medikament steht seit Anfang dieses Jahres auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada. Kalvins betonte, dass Meldonium Athleten bei starker physischer Belastung vor Herzerkrankungen schützen und die Durchblutung verbessern könne. Dies sei "nicht das Gleiche wie Leistungssteigerung". Die Wada hatte das Verbot damit begründet, dass es Hinweise darauf gebe, dass das Mittel "von Athleten mit der Absicht der Leistungssteigerung" genutzt wird.

Scharapowa nimmt das Medikament nach eigenen Angaben seit zehn Jahren. Laut Kalvins wurde es auch im sowjetischen Militär eingesetzt und werde auch heute noch von Soldaten weltweit eingenommen.

Der frühere Wada-Chef Richard Pound dagegen warf der 28 Jahre alten Russin "bewusste Fahrlässigkeit" vor. Zahlreiche Funktionäre wüssten seit langem, dass viele Tennisprofis Meldonium einnehmen, sagte Pound der AP. Scharapowa drohe eine Sperre von vier Jahren, betonte der Kanadier - wenn sie nicht mildernde Umstände für ihre positive Dopingprobe von den Australian Open nachweisen könne.

(seeg/dpa)
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