WTA-Turnier in Stuttgart Scharapowa zieht ins Halbfinale ein

Stuttgart · Die Einstimmung von Maria Scharapowa auf den angepeilten historischen Turnier-Hattrick in Stuttgart fiel traditionell aus: Im grauen Dirndl und mit rosafarbenen Pumps hatte die 1,88 Meter große Russin am vergangenen Wochenende auf dem Wasen ihren 27. Geburtstag gefeiert.

 Maria Schawapowa steht in Stuttgart in der Vorschlussrunde.

Maria Schawapowa steht in Stuttgart in der Vorschlussrunde.

Foto: dpa, dm fux

Ein paar Tage später freute sich Scharapowa über ihren "größten Sieg" seit ihrem Comeback auf der Tour zu Saisonbeginn. Eine Schulterverletzung hatte die Frau mit dem hohen Glamourfaktor Mitte August 2013 zu einer knapp fünfmonatigen Pause gezwungen.

Durch ein 6:4, 6:3 gegen die topgesetzte Agnieszka Radwanska (Polen) zog die Stuttgart-Siegerin von 2012 und 2013 relativ locker ins Halbfinale des mit 710.000 Dollar dotierten Hallensandplatz-Turniers ein. Nach 1:39 Stunden verwandelte Scharapowa ihren achten Matchball und feierte bei der WTA-Veranstaltung in der Schwabenmetropole ihren elften Sieg in Serie.

Scharapowa jetzt gegen Errani

In der Vorschlussrunde trifft die Weltranglisten-Neunte am Samstag in der Neuauflage des French-Open-Endspiels von 2012 auf Sara Errani. Die 26-jährige Italienerin kam gegen Carla Suarez Navarro (Spanien) zu einem 6:3, 6:7 (6:8), 3:0-Aufgabesieg. Die Kerber-Bezwingerin konnte wegen einer Handblessur nicht mehr weiterspielen. Das andere Halbfinale bestreiten die frühere Nummer eins Ana Ivanovic (Serbien/Nr. 9), die sich mit 6:3, 3:6, 6:4 gegen die Russin Swetlana Kusnezowa durchsetzte, und Jelena Jankovic (Nr.
5). Die Serbin bezwang Alisa Kleybanowa (Russland) 6:4, 6:3.

Die sechs im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis waren bereits vor dem Viertelfinale ausgeschieden. Am Donnerstag hatte die deutsche Nummer eins Angelique Kerber (Kiel) im Achtelfinale gegen Suarez Navarro (5:7, 4:6) verloren.

Kein Wunder, dass die Sportliche Leiterin Anke Huber auf der Zielgeraden des Tournaments auf Publikumsmagnet Scharapowa setzt. "Es wäre toll, wenn Maria ins Finale kommen würde", meinte Huber:
"Sie zieht natürlich die Zuschauer an."

Scharapowa stand im Viertelfinale gegen Radwanska unter besonderem Druck. Wenn die viermalige Grand-Slam-Siegerin die Vorschlussrunde verpasst hätte, wäre sie am kommenden Montag erstmals seit drei Jahren (April 2011) aus den Top Ten gefallen. Ein Fakt, der Scharapowa allerdings nicht weiter beschäftigte: "Ich bin schon so lange auf der Tour dabei. Darüber mache ich mir keine Gedanken mehr."

Nach insgesamt sieben Breaks zu Beginn gewann Scharapowa als erste ihr Aufschlagspiel. "Das war einer der Schlüsselmomente", meinte sie nach dem neunten Erfolg im elften Duell mit Radwanska.

Scharapowa könnte nach ihren Erfolgen 2012 und 2013 in diesem Jahr den Stuttgart-Hattrick schaffen. Allerdings hat die bestverdienende Sportlerin der Welt (rund 21 Millionen Euro pro Jahr) noch nie in ihrer seit 2001 andauernden Laufbahn ein Tournament dreimal in Serie gewonnen.

Helfen soll ihr dabei ein elfköpfiger Betreuerstab, zu dem auch Dieter Kindlmann ("Es ist mein Traumjob") gehört. Der aus Sonthofen stammende Ex-Profi ist seit 14 Monaten der Trainingspartner (Hitting Partner) von "La Schara". "Didi war am Anfang so nervös, das war lustig. Es ist gut, dass er dabei ist", erklärte die Russin, für die ihre "zweite Familie" ein wichtiger Erfolgsfaktor ist: "Mein Team ist unglaublich wichtig. Sie arbeiten so viel für mich und unterstützen mich mit allen Kräften."

(sid)
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