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Tennis-Rüpel Nick Kyrgios Djokovic hat einen neuen Angstgegner

Düsseldorf · Innerhalb von zwei Wochen verliert Novak Djokovic zweimal gegen denselben Spieler. Der Serbe, nach seiner Krise noch nicht wieder in Bestform, hat mit dem Aufschlag von Nick Kyrgios große Probleme. Und der Australier schafft es in den Kopf des einstigen Dominators.

Novak Djokovic zerhackt gegen Nick Kyrgios seinen Schläger
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Djokovic zerhackt seinen Schläger

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Foto: afp, cb

Nach dem ersten Satz hatte Novak Djokovic genug. Der Serbe ließ seiner Wut über den verlorenen ersten Durchgang freien Lauf und zertrümmerte mit voller Wucht seinen Schläger. Wenige Sekunden zuvor war ein krachender Aufschlag unreturnierbar an ihm vorbeigeflogen. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal in diesem Match. Mit seinen Aufschlägen brachte der junge Australier Nick Kyrgios Djokovic zur Verzweiflung.

Die Zahlen untermauern Djokovics Probleme, das Service seines Gegners zu lesen. Kyrgios servierte 14 Asse und gewann 86 Prozent der Punkte nach seinem ersten Aufschlag. Breakbälle für Djokovic, einen der besten Returnspieler der Welt? Fehlanzeige. Und so musste er sich am Ende mit 4:6, 6:7 geschlagen geben. Aus im Achtelfinale. Beim nach den vier Grand-Slam-Turnieren wichtigsten Turnier des Jahres. Für Djokovic die nächste Enttäuschung, nachdem er schon bei den Australian Open im Januar sensationell in der zweiten Runde ausgeschieden war.

Es ist nicht die erste Schlappe, die Djokovic gegen Kyrgios einstecken muss. Erst vor zwei Wochen hatte er beim ATP-Turnier in Acapulco, bei dem er spontan mit einer Wildcard angetreten war, gegen den 21-Jährigen den Kürzeren gezogen. Auch in Mexiko war ihm kein Break gegen Kyrgios gelungen. Für Djokovics Verhältnisse sehr ungewöhnlich. Nach der Schlappe in Acapulco hatte der 29-Jährige die wohl kürzeste Pressekonferenz seiner Karriere gegeben. In zwölf Wörtern gab Djokovic auf Englisch mürrisch zu Protokoll, er fühle sich "nicht großartig" nach der Niederlage. "Er hat einen starken Aufschlag, er hat verdient gewonnen. Glückwunsch."

Tennis-Rüpel Kyrgios auf einem guten Weg

In Indian Wells ließen die Journalisten Djokovic nicht so schnell gehen. Er wurde gefragt, ob Kyrgios' Auftreten es für ihn schwerer machen würde. Der Australier ist bekannt für seine Diskussionen mit den Schiedsrichtern, legt sich gerne mal mit dem Publikum an, gibt sich manchmal demonstrativ lustlos. Im vergangenen Jahr wurde er von der ATP-Tour bestraft und zu einem Besuch beim Psychologen verdonnert, weil er ein Match gegen Mischa Zverev so eindeutig abschenkte, dass er damit gegen die Regeln verstieß. Und besonders berühmt ist er noch immer für sein verbales Scharmützel mit Stan Wawrinka, als er den Schweizer 2015 in Montreal während des Matches auf das Liebesleben von dessen Freundin ansprach.

Gegen Djokovic war Kyrgios für seine Verhältnisse aber relativ zahm. Dennoch war Djokovic anzumerken, dass er mit dem Australier so seine Probleme hat. "Es gibt nicht viele Spieler wie ihn auf der Tour. Er spielt in einer gewissen Weise, er spricht in einer gewissen Weise und er benimmt sich in einer gewissen Weise, die für ihn charakteristisch ist. Offensichtlich funktioniert es", sagte der ehemalige Schützling von Boris Becker.

In der Tat scheint es für Kyrgios immer besser zu funktionieren. "Ich bin im Moment mental einfach gut drauf, ich bin wirklich glücklich", sagte das einstige Sorgenkind, das viele wegen seiner Eskapaden schon abgeschrieben hatten. Doch dass Kyrgios zu den talentiertesten Spielern auf der Tour gehört, daran besteht kein Zweifel. Nun geht es für ihn darum, das mit einem professionellen Team an seiner Seite dauerhaft umzusetzen und nicht wieder die Lust am Tennis zu verlieren. Dann ist Kyrgios, der neben Djokovic auch schon Roger Federer, Rafael Nadal und Stan Wawrinka geschlagen hat, ein Mann für die Zukunft. Die nahe Zukunft.

(areh)
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