Streit um Tennis-Preisgelder Djokovic: "Ich bin für Gleichheit im Sport"

Miami · Der Weltranglistenerste Novak Djokovic (28) hat sich nach den Dissonanzen über die Verteilung der Tennis-Preisgelder zwischen Spielern und Spielerinnen zu einer Aussprache mit den US-Ikonen Billie Jean King und Chris Evert getroffen.

 Fühlt sich falsch verstanden: Novak Djokovic.

Fühlt sich falsch verstanden: Novak Djokovic.

Foto: afp, ms

Der Friedensgipfel am Rande des ATP-Masters in Miami/Florida dauerte rund 30 Minuten - und Djokovic betonte danach: "Ich bin für Gleichheit im Sport und mache keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Ich habe großen Respekt vor all meinen Kolleginnen."

Der Serbe machte aber auch deutlich, dass er sich falsch interpretiert gefühlt habe. "Ich hatte keine bösen Absichten mit meinen Aussagen. Wahrscheinlich haben mich die Leute einfach falsch verstanden. Es tut mir leid, wenn ich damit jemanden verletzt habe", sagte Djokovic, der bald die 100-Millionen-Dollar Preisgeld-Grenze durchbrechen wird.

Der elfmalige Grand-Slam-Gewinner hatte nach seinem Turniersieg am vergangenen Wochenende in Indian Wells/Kalifornien erklärt, dass er den Hut vor dem Kampf der Spielerinnen-Vereinigung WTA für gleiche Preisgelder ziehe. "Aber die Statistiken zeigen, dass Männertennis viel mehr Zuschauer hat. Das ist einer der Gründe, warum wir vielleicht mehr bekommen sollten", so Djokovic.

Die frühere Nummer eins Chris Evert sieht kulturelle Unterschiede als Ursache für die missverständliche Djokovic-Aussage. "Die Amerikaner haben die Gleichheit in vielen Bereichen immer früher respektiert als die Europäer", meinte die 61-Jährige.

Billie Jean King (72), einst Vorkämpferin für die Gleichberechtigung im Tennis, zeigte sich nach dem Treffen mit Djokovic milde gestimmt: "Ich werde ihn nicht verdammen, weil ich ihn mag. Niemand ist perfekt. Ich habe auch schon Unsinn erzählt", sagte King und fügte an: "Ich würde mir wünschen, dass die meisten Spieler Töchter hätten. Ich denke, das würde sie verändern." Djokovic hat übrigens einen einjährigen Sohn namens Stefan.

(sid)
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