Turnier in Hamburg Nadals Antrittsgeld ist höher als der Siegercheck

Hamburg · Weltstar Rafael Nadal kehrt sieben Jahre nach seinem letzten Sieg in Hamburg an den Rothenbaum zurück und hat in der Hansestadt damit große Vorfreude auf das Traditionsturnier in der kommenden Woche ausgelöst

Rafael Nadal: Sandplatzkönig und 22-facher Grand-Slam-Sieger
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Das ist Rafael Nadal

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Foto: AP/Joan Monfort

Rafael Nadal kommt, und der Rothenbaum ist wie elektrisiert: Die kurzfristige Zusage des spanischen Sandplatzkönigs hat das Interesse am Hamburger Traditionsturnier spürbar gesteigert. "Rafa" gucken - darauf hat man in der Hansestadt schließlich sieben lange Jahre warten müssen.

Entsprechend stolz ist Turnierchef Michael Stich auf seinen Coup. "Dass Nadal in Hamburg spielt, ist eine tolle Nachricht für alle Fans. Er ist hochmotiviert und will das Turnier unbedingt gewinnen", sagte der ehemalige Wimbledonsieger, dem es schon vor zwei Jahren gelang, Nadals Dauerrivalen Roger Federer an die Alster zu locken.

Der Schweizer schied seinerseits allerdings schon im Halbfinale aus, Nadal will mehr: Viel Spielpraxis und 500 Punkte für die Weltrangliste, in der der 29-Jährige mittlerweile auf den zehnten Platz abgerutscht ist. Weniger interessant ist für ihn der Siegerscheck in Höhe von 311.775 Euro, denn mehr streicht Nadal als Antrittsgeld ein.

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Foto: Screenshot Instagram / danielleknudson1

Aber nach den verletzungsbedingten Absagen seines topgesetzten Landsmanns David Ferrer sowie des Franzosen Gilles Simon gilt Nadal mehr denn je als Favorit. Am ehesten könnte noch der Spanier Tommy Robredo, der 2006 am Rothenbaum triumphierte, ein unangehmer Kontrahent für den Superstar sein.

Zumindest indirekt hat auch Dustin Brown seinen Anteil daran, dass der Mallorquiner kurzentschlossen an die Elbe jettet. Denn mit seinem fast sensationellen Zweitrundensieg im Wimbledon schickte der Halb-Jamaikaner aus Winsen an der Aller in einen Turnierpause, die länger ausfiel, als es der einstige Weltranglisten-Erste geplant hatte. Schließlich stehen im September noch die US-Open auf dem Spielplan, die Nadal schon zweimal gewonnen hat.

Direkt Revanche nehmen kann Nadal in Hamburg im übrigen nicht. "Dustin hätte sich durch die Qualifikation kämpfen müssen, und er hat dafür nicht gemeldet", sagte Stich, vor 22 Jahren letzter deutscher Sieger auf der Anlage des Clubs an der Alster.

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Foto: afp, dan

Ein deutscher Profi, der diesen Erfolg wiederholen könnte, ist nicht in Sicht, auch wenn der erst 18 Jahre alte Hamburger Alexander Zverev im vergangenen Jahr sehr überraschend das Halbfinale erreichte. "Aber alle kennen jetzt meine Stärken und Schwächen. Ich muss nun neue Wege finden, um mein Spiel durchzubringen", sagte der Sohn russischer Eltern dem Hamburger Abendblatt.

Wie auch der lange verletzte Florian Mayer (Bayreuth) benötigte auch die Nummer 123 der Weltrangliste eine Wildcard für einen garantierten Platz im Hauptfeld. Direkt qualifiziert ist von deutschen Profis nur der Augsburger Philipp Kohlschreiber als 42.

Gern hätte Rothenbaum-Boss Stich Publikumsliebling Tommy Haas in dessen Geburtsstadt geholt, doch der mittlerweile 37-Jährige schont derzeit wieder einmal seine mehrfach operierte Schulter. Für die US Open, bei denen er vor 19 Jahren in der ersten Runde verlor - in vier Sätzen gegen Michael Stich.

(sid)
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