Nach dem bizarren Wimbledon-Auftritt Serena Williams gibt Comeback in Stanford

Stanford · Vier Wochen nach ihrem rätselhaften Wimbledon-Auftritt hat sich Serena Williams erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

Serena Williams gibt nach desaströsem Auftritt im Doppel auf
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Woche der Wahrheit für Serena Williams: 27 Tage nach ihrem bizarren Auftritt im Wimbledon-Doppel an der Seite ihrer Schwester Venus, versucht die Power-Frau und 17-malige Grand-Slam-Siegerin die Probleme der letzten Wochen bei ihrem Comeback auf der Tour in Stanford einfach wegzulächeln.

"Ich fühle mich sehr gut und bin sehr glücklich, hier zu sein. Alles ist gut", sagte Williams mit einem Lächeln auf den Lippen auf der ersten Pressekonferenz nach ihrem rätselhaften Ausscheiden in Wimbledon. Vier Wochen war von ihr nichts zu hören: "Ich habe mein Haus und mein Bett für einige Tage nicht verlassen."

Schuld daran soll ein hartnäckiger Virus gewesen sein: "Ich war einfach nur wirklich krank und neben der Spur. Später hatte ich Angst, weil ich nicht realisiert hatte, wie ich mich fühle. Ich sagte, Serena, lass dir Zeit, du hast noch dein ganzes Leben, um Tennis zu spielen", erklärte Williams am Dienstag vor ihrer Auftaktpartie gegen die Tschechin Karolina Pliskova.

Das bis dato letzte Mal, als sich Williams auf dem Tenniscourt präsentierte, war sie kaum wiederzuerkennen. Beim Doppel in Wimbledon taumelte die 32-Jährige phasenweise völlig desorientiert über den Platz, schlug vier Doppelfehler nacheinander und gab letztendlich das Match nach einer eindringlichen Bitte des Schiedsrichters auf.

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Foto: AP/Fernando Llano

27 Tage tauchte die Tennisqueen daraufhin ab, erholte sich im Urlaub in Kroatien. "Nach Wimbledon wollte ich noch in Bastad spielen. Aber ich fühlte mich so schlecht, dass ich erst einmal das gemacht habe, was ich "Urlaub" nenne: Die Sonne genießen, aber jeden Tag früh morgens trainieren", sagte die Amerikanerin, die ihren dritten Sieg in der kalifornischen Universitätsstadt anpeilt.

Doch trotz aller Genesungsbeteuerungen hält sich das Gerücht von einer ominösen Familienkrankheit. Schwester Venus leidet unter dem "Sjögren-Syndrom", einer Autoimmunerkrankung, die zu körperlicher Schwäche führen kann. Die 32-Jährige sagte dazu nur so viel: "Ich werde bis zum Ende der Saison viele Tests machen lassen wegen der Dinge, die in meiner Familie vorkommen."

Fakt ist, Williams hat in vier der letzten fünf Jahren mindestens zwei Majors gewonnen, ist erst dreimal in den letzten zwölf Jahren ohne Grand-Slam-Titel geblieben. In diesem Jahr hat sie noch keinen großen Titel gewonnen: Bei den Australian Open war im Achtelfinale Schluss, bei den French Open in Paris sogar schon in der zweiten Runde, und zuletzt in Wimbledon kam das Aus in Runde drei. Immerhin stehen drei Turniersiege in Brisbane, Miami und Rom für die knapp 33-Jährige zu Buche. Im letzten Jahr hatte Williams zu diesem Zeitpunkt des Jahres bereits sechs Siege und den Triumph in Roland Garros zu Buche stehen.

Williams hat diese schmerzlichen Niederlagen aber bereits abgehakt. Ihr Blick geht in Richtung US Open (25. August bis 8. September). Beim letzten großen Turnier des Jahres will sie nicht nur ihren 18. Grand-Slam-Titel holen, sondern sich zum dritten Mal in Serie zur Queen von Queens krönen.

(sid)
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