Tennis Tommy Haas sagt in Hamburg "Tschüss"

Hamburg · Der letzte Aufschlag in seiner Geburtsstadt: Altmeister Tommy Haas ist der Star beim Traditionsturnier am Hamburger Rothenbaum.

Tommy Haas bezwingt Michael Stich in zwei Sätzen
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Haas bezwingt Stich in zwei Sätzen

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Foto: dpa, dbo vge

Besichtigung der Elbphilharmonie, Besuch im Szenelokal Schlachterbörse, Bummel um Außen- sowie Binnenalster — und natürlich möglichst viele Matches gewinnen. Lokalmatador Tommy Haas hat sich für seinen letzten großen Auftritt in Hamburg viel vorgenommen. Am Rothenbaum, wo er früher selber die Stars angehimmelt hat, sagt der Altmeister jetzt Tschüss.

"Natürlich ist es besonders emotional, hier am Rothenbaum ein letztes Mal aufzuschlagen", sagte Haas vor seinem Erstrundenmatch am Dienstag gegen den Argentinier Nicolas Kicker. Als Kind fieberte der 39-Jährige bei den German Open jedes Jahr mit seinen Idolen wie Yannick Noah, Henri Leconte oder Ivan Lendl, heute muss der Altmeister selber immer noch für jede Menge Selfies posieren und auf der traditionsreichen Anlage reichlich Autogramme schreiben.

Auf seiner Abschiedstournee in seiner Geburtsstadt hat Haas erstmals seine komplette Familie dabei, die Eltern sind angereist, seine Schwiegermutter, seine Schwestern und natürlich auch seine Verlobte Sara Foster und die zwei kleinen Töchter. Valentina hatte sogar schon einen großen Auftritt, als sie dem Papa nach dessen Sieg im Legendenmatch gegen Turnierdirektor Michael Stich am Sonntagabend in die Arme lief. Das Publikum war begeistert.

"Sie ist ein ganz besonderes Mädchen. Und ich glaube, ihr ist bewusst, was ich mache", sagte Haas: "Hamburg, die Elbe, der Hafen - all das ist wunderschön. Es ist toll, diese Eindrücke noch einmal mitzunehmen und mit meiner Familie zu teilen."

Zu was sein geschundener Körper noch in der Lage ist, weiß Haas selber nicht so recht. Er habe natürlich "einige Wehwehchen, aber es geht eigentlich ganz gut", sagte die Nummer 249 der Welt. Doch nachdem die Zverev-Brüder Alexander und Mischa Stich einen Korb gegeben hatten, ist er trotzdem die größte Nummer bei dem Sandplatzturnier. Und Stich hofft, dass sein Zugpferd möglichst lange im Turnier bleibt", dass bei Haas "der Knoten platzt".

Vor 20 Jahren hat Haas erstmals am Rothenbaum gespielt, zum Turniersieg hat es nie gereicht. Auch diesmal wird es damit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts, aber: "Ich bin nach wie vor Vollprofi und will ein gutes Turnier spielen." Alles möglich lange aufsaugen, die Emotionen genießen, in Erinnerungen schwelgen und sich feiern lassen.

Denn bald ist für Haas dann auch endgültig Schluss, spätestens am Ende des Jahres wird er seine Karriere beenden. "Es tut schon weh. Aber jeder Sportler weiß, dass es irgendwann vorbei ist", sagte Haas.

(sid)
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