US Open Nadal kritisiert verzögerte Fognini-Sperre

New York/Düsseldorf · Sexistische Äußerungen von Tennisprofi Fabio Fognini haben bei den US Open für Ärger gesorgt. Inzwischen wurde der Weltranglisten-26. vom Turnier ausgesperrt – drei Tage nach den verbalen Entgleisungen. Dass die Organisatoren so lange für die Sperre benötigten, stößt auf Kritik.

 Rafael Nadal bei den US Open.

Rafael Nadal bei den US Open.

Foto: afp, sr

Sexistische Äußerungen von Tennisprofi Fabio Fognini haben bei den US Open für Ärger gesorgt. Inzwischen wurde der Weltranglisten-26. vom Turnier ausgesperrt — drei Tage nach den verbalen Entgleisungen. Dass die Organisatoren so lange für die Sperre benötigten, stößt auf Kritik.

Die Suspendierung des 30-Jährigen beschloss das Grand-Slam-Board am Samstag, nachdem bekannt geworden war, dass Fognini während seiner Erstrundenniederlage die Stuhlschiedsrichterin Louise Engzell (Schweden) auf Italienisch unter anderem als "Schlampe" und "hässliches Eichhörnchen" bezeichnet hatte. Weitere Beleidigungen sollen sexuell anzüglich gewesen sein.

Der 30-Jährige war unmittelbar nach dem Match zunächst mit einer Geldstrafe von 24.000 Dollar belegt worden. Als jedoch herauskam, was die Begriffe bedeuteten, folgte die Verbannung aus Flushing Meadows. Dem Italiener droht auch eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro vom Weltverband ITF.

"Dafür drei Tage?"

In der Zwischenzeit spielte er bei den US Open noch zwei Doppel-Matches mit seinem Landsmann Simone Bolelli. Das die Organisatoren offenbar so lange für die Übersetzung der Beleidigungen brauchten, stößt dem Weltranglistenersten Rafael Nadal sauer auf. "Dafür drei Tage? Das glaube ich nicht", sagte der Spanier der BBC. "Seitdem hat er zwei Matches gemacht. Das ist keine ideale Situation. Das sollte man sofort machen, nicht drei Tage später." Zum geplanten Doppel-Achtelfinale durfte er allerdings nicht mehr antreten. Die Ermittlungen werden nach Angaben der Turnierleitung fortgesetzt.

Fognini selbst meldete sich bereits am Donnerstag auf Twitter zu Wort und entschuldigte sich für sein Verhalten. "Ich möchte mich bei den Fans und der Schiedsrichterin entschuldigen." Weiter schrieb er: "Es war einfach ein schlechter Tag, aber das entschuldigt nicht mein Verhalten im Match. Auch wenn ich ein Hitzkopf bin (und obwohl ich in den meisten Fällen richtig liege) habe ich einen Fehler gemacht. Aber am Ende ist es auch nur ein Tennisspiel."

(ems/sid)
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