US Open in New York Scharapowa ringt 18-Jährige nieder

New York · Maria Scharapowa hat sich mit einem glanzlosen Sieg über einen Teenager ins Achtelfinale der US Open gekämpft. Die Kritik der Konkurrenz konterte der russische Superstar gewohnt eiskalt.

US Open 2017: Maria Scharapowa zieht ins Achtelfinale ein
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Scharapowa zieht ins Achtelfinale ein

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Foto: rtr, usa

Erst zeigte Maria Scharapowa bei den US Open viel Herz für einen Teenie, dann reagierte sie eiskalt auf die Vorwürfe der Konkurrenz. "Ich bin eine Wettkämpferin. Wenn mir jemand sagt, mein Match findet auf einem Parkplatz in Queens in New York City statt, dann bin ich glücklich, dort zu spielen", sagte der russische Superstar nach dem 7:5, 6:2 gegen die 18 Jahre alte Sofia Kenin (USA).

Wildcard-Inhaberin Scharapowa reagierte nach ihrem Achtelfinaleinzug auf Kritik der bereits ausgeschiedenen Caroline Wozniacki. Die Weltranglistenfünfte aus Dänemark hatte beanstandet, dass Scharapowa trotz ihrer Dopingvergangenheit jedes Mal auf dem Centre Court im Arthur-Ashe-Stadium spielen dürfe.

Scharapowa, die erst im April nach 15-monatiger Sperre auf die Tour zurückgekehrt war, lässt solche Kritik kalt. Viel lieber beschäftigte sich die Flushing-Meadows-Siegerin von 2006 mit ihrer jungen Gegnerin, die wie sie selbst ebenfalls in Russland geboren und in den USA ausgebildet wurde. "Sie kam vor dem Spiel in der Umkleide auf mich zu und hat mir sehr liebe Worte gesagt - auf Russisch", berichtete Scharapowa.

Kenin, die Nummer 139 im WTA-Ranking, hatte vor der Partie erzählt, dass "Mascha" ihr Idol sei. "Mein Vater hat mir Videos von Maria gezeigt, als ich noch klein war", sagte Kenin, die Scharapowa vor 23.771 Zuschauern in der ausverkauften Arena lange Ärger bereitet hatte.

Allerdings stand sich die fünfmalige Major-Gewinnerin auch selbst im Weg. Scharapowa unterliefen 33 unerzwungene Fehler (38 Winner). In der Runde der letzten 16 trifft sie nun am Sonntag auf die Lettin Anastasija Sewastowa (Nr. 16).

Muguruza siegt ohne Mühe

In aller Munde war am fünften Turniertag aber auch die abwesende Serena Williams. Die ehemalige Nummer eins brachte am Freitag in einem Krankenhaus in Florida eine Tochter zur Welt. "Hoffentlich wird die Kleine nie Tennis spielen", sagte Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza augenzwinkernd. Die an Position drei gesetzte Spanierin gewann mit 6:1, 6:1 gegen Magdalena Rybarikova (Slowakei) und hat in ihren drei Matches gerade einmal neun Spiele abgegeben.

In der Begegnung um den Sprung ins Viertelfinale wartet auf Muguruza nun Linkshänderin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 13), die die Französin Caroline Garcia aus Frankreich (Nr. 18) mit 6:0, 6:4 ausschaltete.

In einem weiteren Achtelfinale stehen sich die zweimalige US-Open-Siegerin Venus Williams (USA/Nr. 9) und Carla Suarez Navarro (Spanien) gegenüber. Die frischgebackene Tante Venus Williams wollte sich nach ihrem 6:3, 6:4 gegen die Griechin Maria Sakkari nicht zu ihrer neugeborenen Nichte äußern. Vor dem Match hatte die 37-Jährige allerdings zu ESPN gesagt: "Ich bin total aufgeregt, es ist toll. Worte können das nicht beschreiben."

Auch Superstars wie Rafael Nadal (Spanien) sendeten Serena Williams die besten Wünsche: "Gratulation, Serena!!! So viel Freude für dich!!!, twitterte der Weltranglistenerste. Boris Becker schrieb: "Serena Williams hat eine Tochter. Gratulation aus New York."

Muguruza und Jelina Switolina aus der Ukraine (Nr. 4), die erst am Samstag ihr Drittrundenmatch bestreitet, haben bei den US Open noch die Chance, Branchenführerin Karolina Pliskova (Tschechien) von der Spitze des WTA-Rankings zu verdrängen.

(sid)
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