US Open in New York Peng Shuai kämpft nach Halbfinal-Einzug mit den Tränen

New York · Ohne Probleme hat Roger Federer zum zehnten Mal das Viertelfinale der US Open erreicht. Dort wartet der wiedererstarkte Franzose Gaël Monfils auf den Rekord-Grand-Slam-Champion. Bei den Damen stehen im Halbfinale eine Rückkehr und eine Premiere bevor.

US Open in New York: Peng Shuai zieht erstmals ins Halbfinale ein
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Chinesin Shaui zieht erstmals ins Halbfinale ein

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Ein Jahr nach seinem vielbeachteten Achtelfinal-Scheitern hat Roger Federer zum zehnten Mal das Viertelfinale der US Open erreicht. Der fünfmalige Turniersieger aus der Schweiz setzte sich am Dienstag (Ortszeit) in der Night Session nach einer überzeugenden Vorstellung in knapp zwei Stunden mit 6:4, 6:3, 6:2 gegen den Spanier Roberto Bautista Agut durch.

Bei den Damen zog die frühere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in das Halbfinale eines Grand-Slam-Tennisturniers ein. Die 24 Jahre alte Dänin deklassierte Sara Errani aus Italien 6:0, 6:1 und trifft jetzt auf die Chinesin Peng Shuai. Die 28-Jährige beendete den Höhenflug der 17 Jahre alten Schweizerin Belinda Bencic und steht zum ersten Mal in ihrer Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier in der Runde der besten Vier. Es ist das 37. Grand-Slam-Turnier der Chinesin.

Überwältigt von ihren Emotionen und der Atmosphäre im Arthur-Ashe-Stadium brachte sie nach ihrem Sieg gegen Bencic kaum ein Wort heraus und kämpfte mit den Tränen. "Es ist ein bisschen zu aufregend", sagte die 28-Jährige nach dem Erfolg gegen die elf Jahre jüngere Schweizerin.

Im Halbfinale trifft Peng nun auf Wozniacki. "Ich werde alles versuchen. Ich werde weiter hart arbeiten und dann tun, was ich tun kann", sagte die dritte chinesische Grand-Slam-Halbfinalistin nach Li Na und Zheng Jie. Dabei wollte sie vor acht Jahren schon ihre Karriere beenden. "Aber mein Trainer, meine Eltern, sie haben immer gesagt, dass ich nicht aufgeben soll", erzählte sie in New York.

Im Februar kletterte Peng auf Platz eins der Doppel-Weltrangliste. Mit Hsieh Su-Wei aus Taiwan holte sie 2013 den Titel in Wimbledon und in diesem Jahr bei den French Open. Vor- und Rückhand spielt sie beidhändig. Ein Titel im Einzel war ihr bislang nicht vergönnt. Auf die Frage, ob sie sich eher als Doppel- oder als Einzelspielerin sehe, antwortete die Chinesin lächelnd: "Ich bin Tennisspielerin."

Federers neues Selbstvertrauen

Federer hatte nach seinem Sieg eine einfache Erklärung parat. "Mein Selbstvertrauen ist wieder da. So einfach ist das", sagte er. Im vergangenen Jahr hatte der 17-malige Grand-Slam-Turniersieger immer wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen und erlebte sportliche Rückschläge wie das Zweitrunden-Aus in Wimbledon. In New York aber spielt der doppelte Zwillingsvater bislang sehr überzeugend auf und geht auch als Favorit in das anstehende Duell mit dem Franzosen Gaël Monfils. Im zweiten Viertelfinale der unteren Tableau-Hälfte stehen sich der Tscheche Tomas Berdych und Marin Cilic aus Kroatien gegenüber. Cilic setzte sich in einem Tennis-Marathon über 4:13 Stunden gegen Gilles Simon aus Frankreich 5:7, 7:6 (7:3), 6:4, 3:6, 6:3 durch. Dem Weltranglisten-16. Cilic gelang bereits sein fünfter Sieg im fünften Duell mit Simon.

Drei Turniere hat Federer in diesem Jahr gewonnen, in der Rangliste steht er wieder auf Platz drei. In Wimbledon verlor er erst im Finale in fünf Sätzen gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. Auf den 27 Jahre alten Serben könnte er frühestens im Endspiel treffen.

Ausdruck des zurückgewonnen Selbstvertrauens war auch die Statistik nach dem Spiel gegen Bautista Agut, immerhin die Nummer 17 der Setzliste: 52 Mal ging Federer ans Netz vor und machte dabei 35 Punkte. "Zum Netz zu gehen erfordert viel Beweglichkeit und Explosivität und all das — ich habe es zurück", sagte er.

(dpa)
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