Deja-vu in New York Kohlschreiber trifft bei US Open zum dritten mal in Serie auf Isner

New York · "Das ist doch irgendwie Wahnsinn": Zum dritten Mal in Serie treffen Philipp Kohlschreiber und John Isner in der dritten Runde der US Open aufeinander.

 Philipp Kohlschreiber trifft bei den US Open in der dritten Runde erneut auf den Amerikaner John Isner.

Philipp Kohlschreiber trifft bei den US Open in der dritten Runde erneut auf den Amerikaner John Isner.

Foto: dpa, msc nic

New York (SID) Vor dem dritten Teil ihrer ganz persönlichen US-Open-Story suchten Philipp Kohlschreiber und John Isner nach den passenden Worten. Als "Wahnsinn" betitelte Kohlschreiber das bevorstehende Duell. "Schräg und skurril", befand Isner. Am Samstag treffen der Augsburger und der Amerikaner in Flushing Meadows in der dritten Runde aufeinander. Genau wie in den Jahren 2012 und 2013.

Kohlschreiber hatte an einen Witz geglaubt, als er die Auslosung für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres gesehen hatte. Auch Isner traute seinen Augen kaum. "Durchsucht die Archive oder fragt irgendwen, wann so etwas zum letzten Mal vorgekommen ist", forderte der Aufschlagriese die Journalisten auf. Doch selbst die Chef-Statistiker fanden wenig Vergleichbares.

In grauer Tennis-Vorzeit standen sich William T. Tilden und William M. Johnston viermal nacheinander im Finale gegenüber. Das ist beinahe 100 Jahre her. Die Trilogie zwischen Kohlschreiber und Isner darf also getrost ins Kuriositätenkabinett der 134-jährigen Turniergeschichte eingeordnet werden.

So verrückt das Deja-vu in New York sein mag, so viel steht für beide Profis auf dem Spiel. Das Achtelfinale und damit die zweite Turnierwoche ist sowohl für Kohlschreiber, als auch für Isner der Maßstab für erfolgreiche US Open. In den vergangenen Jahren gewann der Deutsche, einmal in fünf, einmal in vier Sätzen. Die übrigen vier Aufeinandertreffen gingen jedoch an den 2,08-m-Hünen Isner.

Aufschläge mit Geschwindigkeiten bis zu 225 km/h

Kohlschreiber fühlt sich für den Hattrick gerüstet, er weiß ja, was auf ihn zukommt: Brutale Aufschläge mit Geschwindigkeiten bis zu 225 km/h. "Da muss man sich früh für eine Seite entscheiden. Er kann Kick-Aufschläge, die über mich drüber springen", sagte der letzte verbliebene Deutsche im Wettbewerb.

Für den 30-Jährigen wird es darauf ankommen, möglichst schnell den Rhythmus zu finden. "Es fühlt sich für mich gerade nicht so an, als sei das Turnier schon richtig losgegangen", sagte Kohlschreiber, der in Runde zwei nur eine halbe Stunde auf dem Platz stand. 6:2 hatte er den ersten Satz gegen Michael Llodra gewonnen, ehe der Franzose das Match wegen einer Ellenbogenverletzung aufgab. "Schon nach dem Auftakt am Montag hatte ich ja zwei Tage Pause", erklärte Kohlschreiber.

Isner dagegen schlug sich gegen den Warsteiner Jan-Lennard Struff beim 7:6 (7:5), 6:4, 6:2 mit 30 Assen warm. Der Weltranglisten-15. wird mit der Unterstützung Tausender Fans in die Partie gehen, die im Louis Armstrong Stadium, dem mit 10.000 Zuschauern zweitgrößten Platz der Anlage, stattfinden wird.

Kohlschreiber freut sich daher auf ein "tolles Match mit Monster-Stimmung und Monster-Emotionen". Vor dem Auftakt der US Open hatte er "mit den Besten der Besten" trainiert, stand Roger Federer und Novak Djokovic gegenüber, und fühlt sich top vorbereitet. Jetzt müsse er sich für Samstag "in geile Stimmung bringen", damit des Wahnsinns dritter Teil zum dritten Mal ein gutes Ende für ihn nimmt.

(sid)
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