Nishikori und Cilic sorgen für Sensation US Open: Federer und Djoikovic scheitern im Halbfinale

New York · Debütantenball im Finale der US Open: Kei Nishikori und Marin Cilic haben im Big Apple für große Überraschungen gesorgt und greifen erstmals nach dem Titel bei einem Grand Slam. Nishikori setzte sich gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic 6:4, 1:6, 7:6 (7:4), 6:3 durch. Cilic gewann gegen den fünfmaligen Turniersieger Roger Federer 6:3, 6:4, 6:4.

Marin Cilic führt Roger Federer im Halbfinale vor
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Cilic führt Federer im Halbfinale vor

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"Das wird ein sensationeller Tag für uns beide", sagte Cilic, der nur 1:45 Stunden für seinen Sieg brauchte: "Ich denke, das war heute die beste Leistung meiner Karriere." Federer erklärte: "Marin hat großartig gespielt, ich hatte nicht meinen besten Tag. So einfach ist das."

Die US Open 2014 markieren einen Einschnitt in der jüngeren Tennis-Geschichte. Erstmals seit den Australian Open 2005 steht bei einem der vier wichtigsten Turniere der Welt keiner der "Fantastischen Vier" im Endspiel. Titelverteidiger Rafael Nadal hatte verletzt abgesagt, Andy Murray war im Viertelfinale ausgeschieden.

Japaner Nishikori nach historischem Sieg im US-Open-Finale
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Japaner Nishikori nach historischem Sieg im US-Open-Finale

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Seit dem Turnier in Melbourne vor fast zehn Jahren hatten Federer, Nadal, Djokovic und Murray 36 der 38 Majortitel unter sich aufgeteilt. Nur Juan Martin del Potro (US Open 2009) und Stan Wawrinka (Australian Open 2014) waren in die Phalanx eingebrochen.

Sporthistorische Ausmaße hat die Leistung des Japaners Kei Nishikori. Als erster Asiate überhaupt spielt der 24-Jährige am Montag in einem Grand-Slam-Endspiel. "Ich bin sehr glücklich, ein weiteres Mal Geschichte geschrieben zu haben", sagte Nishikori, der in dieser Saison bereits als erster Japaner unter die Top 10 der Welt eingezogen war.

Djokovic war tief enttäuscht, als er seine Chance auf das fünfte US-Open-Endspiel nacheinander verpasst hatte. "Außer im zweiten Satz habe ich nicht einmal annähernd so gespielt, wie ich es mir vorstelle", sagte der 27-Jährige: "Ich war einfach nicht ich selbst. Er war der bessere Spieler heute."

Im zweiten Halbfinale setzte Marin Cilic seinen Siegeszug in Flushing Meadows fort. Nach zuvor fünf Niederlagen in Serie ließ Cilic dem Schweizer Maestro Federer kaum eine Chance. Er ist nun der erste Kroate seit 13 Jahren, der in einem Grand-Slam-Finale steht. 2001 hatte Cilics heutiger Trainer Goran Ivanisevic in Wimbledon triumphiert.

Federer blieb in seinem neunten US-Open-Halbfinale unter seinen Möglichkeiten. Der 33-Jährige, der in New York von 2004 bis 2008 triumphiert hatte, schaffte gegen den aufschlagstarken Cilic nur ein Break. Federer gelang es nicht wie zuletzt gewohnt, Druck aufzubauen und ans Netz zu kommen.

Anders als bei seinem Comeback im Viertelfinale, als er gegen den Franzosen Gael Monfils zwei Matchbälle abgewehrt hatte, half Federer diesmal auch nicht die Unterstützung des Publikums. Die große Mehrheit der 22.500 Zuschauer im Arthur Ashe Stadium wollten ihren Star ins Finale schreien - und gingen enttäuscht nach Hause.

(sid)
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