US Open Triumph für Erfolgsduo Djokovic/Becker

New · Regen hatte den Beginn des Finales bei den US Open in New York gut drei Stunden verzögert. Dann lieferten sich Novak Djokovic und Roger Federer fast dreieinhalb Stunden einen mitreißenden Kampf, den der Serbe mit 6:4, 5:7, 6:4, 6:4 gewann.

Novak Djokovic feiert mit Boris Becker nach Finalsieg bei den US Open
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Djokovic umarmt Becker nach Finalsieg

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Foto: dpa, msc

Anstrengend war der Tag. Für einen Journalisten zu anstrengend. "Mögen Sie meine Stimme? Ich meine, beruhigt sie Sie? Bringt sie Sie in den Zen-Status?", fragte Djokovic den Mann, der eingenickt war. Djokovic genoss den Erfolg über Federer. Der Schweizer hatte in den sechs Spielen zuvor keinen Satz abgegeben, und er war der Liebling der großen Mehrheit unter den 23 771 Besuchern. Dass einige sogar seine Fehler beklatschten, nahm Djokovic gelassen hin. "Ich gehe da raus, um mir die Unterstützung zu verdienen. Und hoffentlich komme ich einmal in diese Position, dass ich sie auch bekomme", sagte er.

Federer, der seit seinem Sieg in Wimbledon vor vier Jahren seinem 18. Grand-Slam-Erfolg hinterherjagt, war enttäuscht. "Ich hatte das Gefühl, dass eigentlich viel mehr drin war", sagte der 34-Jährige. Doch von 23 Breakbällen nutzte er nur vier - zu wenig gegen einen Gegner, wenn dieser Djokovic heißt und dem im 42. Duell der 21. Erfolg gelang. Die Gunst der Fans war für Federer ein Trost, gerade in einem Land, das Sieger verehre.

Nach dem Sieg bahnte sich Djokovic den Weg auf die Tribüne zu Boris Becker. Als im Dezember 2013 publik wurde, dass der Leimener den Serben als Trainer begleiten wird (Vertrag läuft am Jahresende aus), war die Zahl der Skeptiker groß. Doch Djokovic und Becker - das passt, auch wenn der 47-Jährige seinen Anteil unlängst kleinredete: "Es hilft, dass ich früher diese kritischen Momente selber erlebt habe. Aber letztlich ist Novak alleine auf dem Platz, und er muss die Probleme da draußen auch selber lösen."

Für Djokovic ist es die beste Saison neben 2011. Damals gewann er ebenfalls drei Grand-Slam-Turniere, scheiterte nur wie 2015 in Paris. "Ich genieße das noch mehr als Ehemann und Vater", sagte der Belgrader. Seine Frau Jelena, Mutter des fast einjährigen Stefan, bangte im Stadion mit. Djokovic hat noch viel vor. Seine Motivation kennt Becker: " Man möchte immer mehr gewinnen. Dieses Gefühl beim Matchball ist wie die stärkste Droge. Wenn man das einmal gespürt hat, dann möchte man das immer wieder."

(RP)
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