Venus Williams im Neglige Wenn der Tenniscourt zum Catwalk wird

Paris (RPO). Ein Neglige-Kleid mit Spitze, rätselhafte Unterwäsche oder feuerrot lackierte Nägel: Bei den French Open in der Modestadt Paris wird der Tenniscourt zum Catwalk. Die Haute Couture sorgt für Gesprächsstoff, die Fotos von Venus Williams in ihrem korsettartigen Outfit mit Rüschen gehen um die Welt.

French Open 2010: Williams zeigt ihren Po
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Manch ein Beobachter fragte sich, ob die Weltranglisten-Zweite aus den USA Roland Garros mit dem weltberühmten Variete Moulin Rouge verwechselt hat. "Bei meinem Outfit geht es um Illusion", antwortete Hobby-Designerin Venus Williams auf die viel diskutierte Frage, ob ihre hautfarbene Unterhose nicht doch durchsichtig sei: "Was hast du davon, wenn du Spitze trägst und darunter schwarz anhast? Das wirkt nicht. Die Illusion, dass dort nackte Haut zu sehen ist, ist für mich definitiv reizvoller."

Konkurrenz reagiert wohlwollend

Wohl nicht nur für Williams selbst, die ihren Po stolz als "wohlgeformt" bezeichnet. Die Konkurrenz beäugte den gewagten Mode-Ausflug der 29-Jährigen, die in Paris nach ihrem Achtelfinal-Aus im Einzel zumindest noch im Doppel dabei ist, interessiert - und reagierte äußerst wohlwollend. "Ich finde es gut. Solche Dinge machen den Tennissport doch interessant. Wenn zwei blonde Mädels in derselben langweiligen Kleidung gegeneinander spielen, dann kann sie der Fan doch kaum auseinanderhalten", meinte Bethanie Mattek-Sands.

Die US-Amerikanerin weiß, wovon sie spricht. Die Weltranglisten-81. leistete sich in den vergangenen Jahren die ein oder andere Modesünde auf dem Platz. Einmal trug Mattek-Sands einen Cowboy-Hut und musste prompt 1000 Dollar Strafe zahlen. Dann folgte ein Auftritt im Leoparden-Dress. Vor vier Jahren trat die 25-Jährige in Wimbledon mit kniehohen weißen Fußball-Strümpfen an, die sie zuvor noch schnell für zehn Pfund im Luxuskaufhaus Harrods gekauft hatte.

Im Fall Venus Williams verlangte die New York Times in diesen Tagen scherzhaft nach einer "Mode-Polizei". Es habe durchaus interne Diskussionen über ihr Rüschen-Kleid gegeben, verriet Andrew Walker, Vize-Marketing-Chef der Spielerinnengewerkschaft WTA. Der französische Tennis-Verband als Veranstalter der French Open erlaubte das Williams-Outfit aber ohne Einschränkung.

Bunte Farbtupfer in der ersten Fashion-Week auf den Courts am Bois de Bologne setzten auch die Serbin Jelena Jankovic mit einem kanariengelben "Tanzkleid" oder Aravane Rezai (Frankreich) mit ihrem "Golden Girl"-Outfit.

Die sportliche und modische Branchenführerin Serena Williams fällt wie die Dänin Caroline Wozniacki diesmal eher durch ihr Nageldesign auf. Williams, die während ihrer jüngsten Verletzungspause einen Kurs als Maniküristin erfolgreich abschloss, setzt dabei auf bunte Pailletten, die an drei gesetzte Wozniacki liebt es klassisch rot.

Die deutsche Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) macht sich dagegen nicht sonderlich viele Gedanken über ihre Kleidung auf dem Platz. "Ich hole meine Tasche und ziehe das an, was gerade drin ist", sagte Görges, die eher unauffällige Sachen trägt.

(SID/seeg)
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