Zurück in Wimbledon Für Lisicki beginnt "die schönste Zeit des Jahres"

London · Jahr für Jahr blüht Sabine Lisicki auf dem Heiligen Rasen in Wimbledon auf. Vor ihrem Auftaktspiel am Dienstag zählt die Aufschlag-Weltrekordlerin zum erweiterten Favoritenkreis - auch wenn eine unangenehme Gegnerin wartet.

Das ist Sabine Lisicki
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Wimbledon ist ihre große Liebe, "my love affair", sagt Sabine Lisicki. Die junge Berlinerin ist dem ältesten Tennisturnier der Welt verfallen - und der Heilige Rasen im All England Club hat sie nie enttäuscht. Selbst in ihren größten Krisen konnte sich Lisicki stets darauf verlassen: Hier bin ich zuhause, hier falle ich weich.

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"Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wenn man nach London und Wimbledon kommt und diese Unterstützung erfährt. Darüber bin ich jedes Mal aufs Neue überrascht, aber freue mich darüber wie ein kleines Kind", schwärmte Lisicki bei Sky: "Das ist der schönste Teil des Jahres."

Starke Bilanz

Drei Viertelfinals (2009, 2012, 2014), ein Halbfinale (2011) und ein Finale (2013) zeugen von Lisickis Vorliebe. Manchmal hatte sie auf der WTA-Tour monatelang kaum einen Ball getroffen, in Wimbledon kehrte jedoch stets das Gefühl und ihr Lächeln zurück. In dieser Saison hat Lisicki bereits auf den US-Hardcourts in Indian Wells und Miami überzeugt, die Vorzeichen für ein weiteres Rasenmärchen standen schon schlechter.

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Eine Einschätzung, die auch die britischen Buchmacher teilen. Lisicki gehört zum erweiterten Favoritenkreis, nur fünf Spielerinnen, darunter Superstar Serena Williams und Titelverteidigerin Petra Kvitova, sind vor ihr gelistet. Lisicki lässt in den Wettbüros auch Angelique Kerber hinter sich, obwohl die Kielerin zuletzt das direkte Duell in Birmingham für sich entschied und schließlich das Rasenturnier gewann.

Doch Wimbledon ist anders, das Gras heiliger und Lisicki selbstbewusster. Hier findet sie die Konstanz, die ihr Ausbilder, Trainer-Guru Nick Bollettieri, so sehr vermisst. "Sabine hat das Potenzial zur Top-5-Spielerin in der Welt", sagte der 83-Jährige dem Internetportal spox.com: "Aber um eine Top-5-Spielerin zu sein, darfst du keine Matches gegen Gegnerinnen verlieren, gegen die du mit deiner Klasse nicht verlieren solltest."

Unangenehmer Auftakt

Jarmila Gajdosova ist so eine Gegnerin, die Australierin wartet am Dienstag in Runde eins auf Lisicki. Zwar warnt Bundestrainerin Barbara Rittner vor dem "unangenehmen Los", glaubt allerdings fest daran, dass ihre Nummer drei vorgewarnt sein wird. Lisickis Selbstverständnis auf ihrem liebsten Geläuf lässt die Vorstellung einer Erstrundenpleite erst gar nicht zu. "Ich liebe es einfach, auf Rasen zu spielen. Das fühlt sich für mich ganz natürlich an."

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Kein Wunder bei diesem Aufschlag. In Birmingham stellte Lisicki mit 27 Assen einen Weltrekord auf, mit beinahe 211 km/h hält sie seit einem Jahr die Geschwindigkeits-Bestmarke. Auch wenn viele Experten noch immer Lisickis Fitnessmängel anmahnen: Das satte Grün in Wimbledon verzeiht ihre Schwächen und liebt ihre Stärken. Eine echte "love affair" eben.

(sid)
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