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Wimbledon-Achtelfinale unterbrochen Djokovic zittert nach Achterbahnfahrt gegen Anderson

Düsseldorf · Der Titelverteidger wankte, fiel aber (noch) nicht und muss heute nachsitzen. Novak Djokovic hat sich nach einem 0:2-Satzrückstand im Achtelfinale von Wimbledon gegen den Südafrikaner Kevin Anderson ins Spiel zurückgekämpft. Vor dem fünften und letzten Satz wurde das Match unterbrochen, am Dienstagmittag geht es weiter. Die Chancen des Außenseiters sind dadurch wieder gestiegen.

Wimbledon: Novak Djokovic schlägt Kevin Anderson im Nachsitzen
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Djokovic schlägt tapferen Anderson im Nachsitzen

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Das wird Djokovic geärgert haben. Als er endlich auf der Siegestraße war, seinen widerspenstigen Gegner schließlich im Griff hatte, war alles vorbei. Erstmal. Zwei Sätze lang fand der serbische Tennisprimus keine echte Antwort auf das Offensivtennis von Anderson: Zwei Mal gewann die Weltranglistennummer 14 den Satz im Tiebreak. Zurecht setzte er sich durch, war er doch der dominierende Spieler, der immer wieder Chancen auf ein bisschen mehr hatte. Dabei schlug er gleich 38 direkte Punkte, sein Kontrahent kam hingegen nur auf 18.

Das änderte sich allerdings alles mit Beginn des dritten Satzes. Djokovic agierte nun druckvoller, benutzte weniger den tiefen Slice, seine Schläge spielte er deutlich näher an die Linien heran. Er brachte den 2,03-Meter-Hünen endlich zum Laufen, der dadurch seine Dominanz verlor. Und so konterte der "Djoker" eindrucksvoll und war um kurz nach 22 Uhr deutscher Zeit bereit, dem Kontrahenten den endgültigen Nackenschlag im fünften Satz zu versetzen. Ein schöner Plan — aus dem nichts wurde.

Für Anderson sprach eigentlich gar nichts mehr

Der Oberschiedsrichter entschied, das Spiel erst am Dienstag weiterspielen zu lassen. Rund 20 Minuten hätten die Spieler noch Zeit gehabt, bis die Sonne über Wimbledon endgültig untergegangen wäre. Da das Spiel nicht auf dem Center Court ausgetragen wurde, der über Flutlicht verfügt, blieb den Verantwortlichen keine andere Wahl.

Für Anderson könnte sich diese Entscheidung als Glücksfall entpuppen. Das Momentum lag fraglos auf der Seite des großen Favoriten, der nun endgültig ins Spiel gefunden hatte. Für den Südafrikaner sprach trotz einer starken Leistung — abgesehen vom dritten Satz — eigentlich gar nichts mehr. Djokovic dominierte die Ballwechsel, Andersons Aufschlagquote des ersten Aufschlags ließ nach — und nicht zu vergessen, dass der Außenseiter nicht das gleiche Fitnesslevel wie Ausnahmeathlet Djokovic aufweisen kann.

Djokovic muss seinen Rhythmus wiederfinden

Anderson muss das am Dienstag (14 Uhr, Live-Ticker) alles aus seinem Kopf kriegen. Fakt ist, dass seine Chancen wieder gestiegen sind. Sein Vorteil liegt darin, unrhythmisch zu spielen. Lediglich ein Satz wird noch ausgespielt, wer mehr Konstanz aufbringen kann, wird gewinnen.

Es liegt somit weniger an Djokovic, sondern eigentlich an Anderson, wie das letzte Wimbledon-Achtelfinale von 2015 ausgeht. Sofern der Südafrikaner seinen Aufschlag trifft, dürfte er in einem auszuspielenden Satz ein ebenbürtiger Kontrahent sein. Für die Buchmacher ist der Fall jedoch ganz klar: Für einen Sieg Djokovics gibt es beim Wettanbieter bwin gerade einmal 1,16 Euro bei einem Euro Einsatz zurück, setzt man auf Anderson, zahlt bwin im Erfolgsfall 5,25 Euro aus. Unterschätzen sollte man den Außenseiter dennoch nicht.

(cfk)
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