Wimbledon Nadal erstmals seit drei Jahren im Achtelfinale von Wimbledon

London · Rafael Nadal steht erstmals seit drei Jahren wieder in der zweiten Woche von Wimbledon. Der Weltranglistenerste gewann sein Drittrundenmatch gegen den Kasachen Michail Kukuschkin 6:7 (4:7), 6:1, 6:1, 6:1. In der nächsten Runde trifft er nun auf einen Youngster, entweder den 19-jährigen Australier Nick Kyrgios oder den 20 Jahre alten Tschechen Jiri Vesely.

 Zweimal (2008 und 2010) hat Rafael Nadal bislang in Wimbledon triumphiert

Zweimal (2008 und 2010) hat Rafael Nadal bislang in Wimbledon triumphiert

Foto: afp, dan

Im Achtelfinale steht auch French-Open-Siegerin Maria Scharapowa, die sich gegen Alison Riske aus den USA 6:3, 6:0 durchsetzte.

Federer folgt Nadal ins Achtelfinale

Rekordchampion Roger Federer ist ohne Satzverlust in die zweite Woche von Wimbledon eingezogen. Der siebenmalige Turniersieger im All England Club setzte sich unter dem geschlossenen Dach des Center Courts gegen Santiago Giraldo aus Kolumbien 6:3, 6:1, 6:3 durch. Im Achtelfinale trifft der Schweizer entweder auf Jerzy Janowicz (Polen) oder Tommy Robredo (Spanien).

"Er hat im ersten Satz oft die Linien getroffen, aber ich hatte ein großartiges Gefühl und habe sehr aggressiv gespielt", sagte Nadal nach der eindrucksvollen Demonstration seiner Qualität auf Rasen. Die hatten ihm etliche Beobachter bereits abgesprochen, weil Nadal im Londoner Südwesten zweimal sensationelle Pleiten kassierte. In diesem Jahr scheint der 28-Jährige wieder in der Lage zu sein, zum dritten Mal nach 2008 und 2010 das Double aus French-Open- und Wimbledonsieg zu schaffen.

"Sein Sieg in Paris hat ihn auf Wolke sieben gehoben", sagte der dreimalige Champion Boris Becker, Trainer von Nadals schärfstem Kontrahenten, dem topgesetzten Serben Novak Djokovic: "Er spielt mit Lust und Laune und verändert sein Spiel während des Matches. Das können auch nur wenige."

Wie schon in den ersten Runden gegen Martin Klizan und Lukas Rosol gab Nadal den ersten Satz ab. Draußen nieselte es, drinnen änderte der neunmalige Paris-Champion seine Taktik. Plötzlich spielte Nadal offensiv, rückte weiter ins Feld hinein und ließ dem Weltranglisten-63. keine Chance mehr.

Wimbledon: Federer zieht souverän ins Achtelfinale ein
21 Bilder

Federer zieht souverän ins Achtelfinale ein

21 Bilder

Nadal verteufelte Rasen zunächst

Nicht einmal zwei Wochen ist es her, da hatte Nadal den Rasen noch verteufelt. Als frischgekürter Roland-Garros-Sieger war der Linkshänder ins ostwestfälische Halle gereist und hatte sang- und klanglos gegen den deutschen Hau-Drauf Dustin Brown verloren. Verärgert suchte Nadal die Geborgenheit seiner Familie in der mallorquinischen Heimat und reiste gestärkt nach Wimbledon.

Hier überwand er in Runde zwei nicht nur Rosol, der ihn 2012 in fünf Sätzen bezwungen hatte, Nadal fand seine verloren geglaubte Liebe zum schnellsten aller Bodenbeläge im Tennis wieder. Er ist körperlich fit, stärker zumindest als in den vergangenen Jahren - und glaubt man Boris Becker, hat er in Wimbledon nichts zu verlieren. "Sein Jahr ist mit dem Sieg in Paris klar. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus."

Diesen Bonus hatte Nadal erstmals 2008 gewonnen, als er seinen Dauerrivalen Roger Federer nach zwei verlorenen Endspielen in der Kathedrale des Tennis endlich in die Knie zwang. Es war sein erster Grand-Slam-Titel fernab der Pariser Sandplätze und wohl sein bedeutsamster. Seitdem gilt Sandplatzkönig Nadal als Allrounder und mit insgesamt 14 Majortiteln gemeinsam mit Federer als bester Spieler der Tennis-Geschichte.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort