Zwei-Satz-Sieg im Wimbledon-Finale Kvitova feiert Express-Sieg gegen Bouchard

London · Petra Kvitova hat den märchenhaften Aufstieg der kanadischen Tennis-Prinzessin Eugenie Bouchard vorerst gestoppt und sich zum zweiten Mal zur Königin von Wimbledon gekrönt. Die 24 Jahre alte Tschechin entzauberte im Finale ihre vier Jahre jüngere Kontrahentin mit 6:3, 6:0 und streckte wenig später zum zweiten Mal nach 2011 die Venus Rosewater Schale in den Himmel über London.

Wimbledon: Petra Kvitova feiert den Titel auf der Tribüne
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Petra Kvitova feiert den Titel auf der Tribüne

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Kvitova entschied das Duell mit dem kommenden Star der WTA-Tour mit ihrem unvergleichlichen Power-Tennis nach nur 55 Minuten für sich. Trotz des Hypes um Medien-Liebling Bouchard hatte sich Kvitova vor ihrem zweiten Grand-Slam-Finale als Favoritin gesehen - und wurde dieser Rolle im Stile eines Champions gerecht.

Für Bouchard, die auf dem Weg ins Finale unter anderem Angelique Kerber und Andrea Petkovic geschlagen hatte, war ihr erstes Majorfinale dagegen eine Enttäuschung. Schon Sabine Lisicki hatte im vergangenen Jahr schmerzhaft erfahren, dass die berühmteste Bühne der Tenniswelt bei der Premiere manchmal eine Nummer zu groß ist.

Kvitova hatte drei Jahre zuvor eine andere Erfahrung gemacht. Unbekümmert hatte sie damals im Finale gegen Tennis-Superstar Maria Scharapowa triumphiert. Für die gebürtige Tschechoslowakin Martina Navratilova, Rekordsiegerin in Wimbledon, kam Kvitovas erster Triumph "ein Jahr zu früh. Sie konnte mit dem Erfolg nicht umgehen", sagte die 18-malige Majorsiegerin.

Auch Kvitova selbst erklärte, dass sie "auf und abseits der Courts etwas ändern musste", um sich an den Druck und die Aufmerksamkeit zu gewöhnen. Mit ihrem zweiten Triumphzug durch Wimbledon bewies die 1,82 m große Linkshänderin, dass sie die richtigen Schlüsse gezogen hat.

Das wird auch Bouchard tun, die nach den Halbfinals in Melbourne und Paris in Wimbledon den nächsten Schritt ihrer aussichtsreichen Karriere ging. Vor den Augen der britischen Prinzessin Eugenie von York, nach der Bouchard benannt ist, war sie im Finale allerdings chancenlos.

Zu keinem Zeitpunkt konnte sie sich Kvitovas Dauerdruck entziehen. Nur einmal - bei 1:0 im ersten Durchgang - lag Bouchard, die erst vor zwei Jahren das Juniorenturnier von Wimbledon im Einzel und Doppel gewonnen hatte, in Führung. Die 15.000 Zuschauer auf dem Centre Court versuchten, den Publikumsliebling aufzubauen. Doch all die Unterstützung war vergebens.

(dpa/sid)
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