Bamberg/Düsseldorf Timo Boll zum elften Mal deutscher Tischtennis-Meister

Bamberg/Düsseldorf · Am Mittwoch feiert Timo Boll seinen 36. Geburtstag. Von sportlicher Altersmilde war am vergangenen Wochenende aber nichts zu spüren. Im Gegenteil. Das Aushängeschild des deutschen Tischtennissports stellte erneut seine Klasse und seinen unstillbaren Ehrgeiz unter Beweis. Bei den Deutschen Meisterschaften in Bamberg holte sich Boll seinen elften Titel - 2015 hatte er bereits mit dem zehnten Titel den deutschen Rekord gebrochen. "Wenn man fit und gesund ist, muss das Alter keine Rolle spielen. Vor allem aber macht mir Tischtennis weiter Spaß", sagte Boll.

Timo Boll – Rekord-Meister, Weltranglisten-Erster, Borussia Düsseldorf
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Das ist Timo Boll

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Foto: dpa/Andreas Arnold

Vor zwei Jahren stand Boll im Finale Ruwen Filius gegenüber. Dieses Duell wiederholte sich gestern. Der Abwehrspezialist aus Fulda hatte Boll nichts entgegenzusetzen. Mit 4:0-Sätzen machte der Profi von Borussia Düsseldorf - 19 Jahre nach seinem ersten DM-Titel - klar, wer die Nummer eins ist. Im gesamten Turnierverlauf gab der gebürtige Erbacher nur einen Satz ab - im Halbfinale gegen Ricardo Walther (Bergneustadt).

Bolls einziges Problem in Bamberg war das Haustier-Verbot im Spieler-Hotel: Samt Frau, Töchterchen und Terrierhündin Carrie musste der EM-Rekordsieger noch spätabends vor dem Auftakt der Titelkämpfe ein Ersatzquartier beziehen. "Wir hatten Carrie bei der Anmeldung ja nicht versteckt, und dann mit einem kleinen Kind um halb neun abends zum sofortigen Auszug aufgefordert zu werden, finde ich befremdend", klagte der Familienvater.

Der Weltranglisten-Zwölfte trat gut zweieinhalb Monate vor der Heim-Weltmeisterschaft in Düsseldorf (29. Mai bis 7. Juni) die Nachfolge von Patrick Baum (Saarbrücken) an, der aus privaten Gründen nicht angetreten war. Außer dem Vorjahressieger fehlten aus der Riege der stärksten Deutschen auch der Weltranglistensechste Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg), der frühere EM-Dritte Bastian Steger (Bremen) und Doppel-Europameister Patrick Franziska (Saarbrücken) wegen Verletzungen.

Doppel-Europameisterin Kristin Silbereisen (Kolbermoor) holte zum dritten Mal den Titel (4:2 im Finale gegen Shan Xiaona/Berlin). Topfavoritin Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg) hatte ihre Teilnahme wegen einer Operation ihrer Tochter kurzfristig absagen müssen.

(erer)
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